
(Symbolbild – MW/Pixabay)
Schaffen wir es gemeinsam?“
Aus dem Evangelium nach Markus hören wir heute Nacht: „Als der Sabbat vorbei war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus und Salome wohlriechende Öle. Sir wollten die Totensalbung vornehmen. Ganz früh am ersten Wochentag kamen sie zum Grab. Die Sonne ging gerade auf.
Unterwegs fragten sie sich: „Wer kann uns den Stein vom Grabeingang wegrollen?“ Doch als sie zum Grab aufblickten, sahen sie, dass der große, schwere Stein schon weggerollt war. Sie gingen in die Grabkammer hinein. Dort sahen sie einen jungen Mann. Er saß auf der rechten Seite und trug ein weißes Gewand. Die Frauen erschraken sehr.“
Mir scheint, es liegt nicht nur ein einzelner Stein im Weg zwischen uns und dem Leben. Es ist ein ganzer Berg, der sich dort aufgetürmt hat. Alles zwischen dicken Brocken und kleinem Kies. Schwer lasten die dicken Klumpen auf uns: Existenznöte, gescheiterte Geschäftskonzepte, geplatzte Ausbildungspläne, gestörte Beziehungen. Trauer über Menschen, die wir verloren haben.
Steine verbauen uns die Sicht auf die Hoffnung. Dazu gehört, dass wir die Nähe zu manchen Menschen vermissen. Dazu gehört unsere Sehnsucht zwischen zwei Telefonleitungen, unsere Angst, zu enttäuschen und enttäuscht zu werden. Und dann noch das ganze Geröll aus geplatzten Träumen, abgesagten Feiern, stornierten Reisen.
Alles aufgetürmt zu einem großen Steinhaufen, der zwischen uns und dem Grab Jesu steht wie eine Wand aus schweren Fragen und eine ehrliche Antwort fordert: Vertrauen wir dem Leben? Glauben wir Gott? Gibt uns die Auferstehung Jesu Christi Zuversicht? Sehen wir zwischen den Ritzen das Licht?
Dass wir nicht allein, dass wir eine Gemeinschaft in seinem Namen sind. Dass es eine Zukunft gibt, in der wir Tiefe und Freude erleben können, weil seine Liebe uns dazu Kraft gibt. Wer könnte den Stein wegwälzen?
Schaffen wir es gemeinsam? Können wir gemeinsam leben aus dem Leben des Auferstandenen? Er geht uns voraus. Ostern ist da. Es ist wahr, es macht uns froh und erlöst uns. Halleluja!
Diakon Manfred Leitheim,
Pfarrgemeinde MOSE – Mosbach-Elz–Neckar