Unser Bild zeigt die Aktionsgruppe „Unser Dorf hat Zukunft“ aus Mülben mit Bürgermeister Markus Haas (li.) und LEV-Geschäftsführer Matthias Jurgovsky (re.). (Foto: Hofherr)
Mülben. Nachdem sich der Winterhauch-Ort Mülben für den Bezirksentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ qualifiziert hat (wir berichteten), wurde nun damit begonnen, eine ehemalige Christbaum-Plantage zwischen Weisbacher Straße und L 589 in ein ökologisch wertvolles Feuchtbiotop zu verwandeln. Mit Hochstauden, Hecken, Weiden und Erlen soll ein Laichgewässer entstehen, das verschiedenen Amphibien Lebensraum bietet. Auch Vögel, Insekten und Kleinsäuger sollen dort später eine Heimat finden.
Möglich wurde das Projekt durch die Kooperation der Dorfbevölkerung um die Arbeitsgruppe „Grüngestaltung“, den NABU Waldbrunn, die Gemeindeverwaltung und den Landschaftserhaltungsverband (LEV) Neckar-Odenwald.
In einem ersten Arbeitseinsatz wurden am vergangenen Samstag die bis zu 15 Meter hohen Nadelbäume auf einer etwa 2.000 Quadratmeter großen Fläche gefällt. Die Bäume sollen dort nun zum Trocknen liegen bleiben, um nach der Trocknung durch den Maschinenring der Wärmegewinnung zugeführt zu werden. Die Baumwurzeln werden anschließend von einer Spezialfirma entfernt. Mit einem Bagger soll im Frühjahr eine Mulde entstehen, in der sich das Wasser sammelt.
Laut Matthias Jurgovsky, Geschäftsführer des LEV Neckar-Odenwald, soll das Biotop künftig maximal einmal im Jahr gemäht werden, damit sich dauerhaft eine feuchte Hochstaudenflur um die Tümpel als Sommerlebensraum etabliert. Die Kosten für die Schaffung des Biotops übernimmt der LEV.
Auch Bürgermeister Markus Haas machte sich am Samstagmorgen vor Ort ein Bild von den Arbeiten. Er dankte dabei der Aktionsgruppe „Unser Dorf hat Zukunft“ für den Einsatz und Matthias Jurgovsky vom LEV für die hervorragenden Kooperation.
Der Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, den das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit den Ländern und Verbänden durchführt, erlebt in diesem Jahr seine 25. Auflage. Während es früher darum ging, dass „Unser Dorf schöner werden soll“, hat man den Wettbewerbsgedanken inzwischen weiter gefasst. So geht es darum, dass Menschen vor Ort ihr Lebensumfeld mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Im Mittelpunkt, so die Broschüre, steht das Engagement der Dorfgemeinschaft.
In Eigeninitiative sollen Herausforderungen angegangen und individuelle, ganzheitliche Ansätze für die Dorfentwicklung gefunden werden. Dabei sollen soziale Themen bearbeitet werden, weshalb Mülben einen neuen Generationentreff etabliert hat, ebenso behandelt werden, wie Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung. Der Erhaltung der Natur bzw. deren Aufwertung wird man mit dem nun begonnenen Projekt zur Schaffung des Feuchtbiotops gerecht.