
Mudau. (lm) Mit einer umfangreichen Tagesordnung beendete der Mudauer Gemeinderat die Sommerpause und nahm zu Beginn der Sitzung den in Auftrag gegebenen Entwurf über ein Einzelhandelskonzept für die Gemeinde zur Kenntnis.
Grund hierfür war ein Gemeinderatsbeschluss, den Bebauungsplan „Bahnhofsumfeld“ bzw. „Langengarten“ zu ändern, mit dem Ziel, das Baurecht für die Ansiedlung eines Lebensmitteldiscounters zu schaffen. Wie Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger betonte, sei mittlerweile ein Bauantrag für die Errichtung eines Lebensmittelmarktes mit knapp 800 Quadratmeter Verkaufsfläche in der Bahnhofstraße 6 und 8 eingereicht und gleichzeitig auch eine Bauvoranfrage für die Errichtung eines Lebensmittelmarktes mit 1.000 Quadratmeter Verkaufsfläche gestellt worden. Herr Beck von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung aus Ludwigsburg empfahl als Traumsituation für Mudau zwei Lebensmittelmärkte. Einer davon sei bereits up-to-date, der zweite (Penny) sollte ertüchtigt und zu vergrößert werden. In diesem Zusammenhang gab er dem Entwicklungsstandort „Sägewerk“ Priorität vor den Entwicklungsstandorten Bahnhofstraße südlicher oder nördlicher Bereich, wobei das nördliche und kleinere Grundstück funktional etwas schwieriger wäre.
Seine Genehmigung erteilte das Gremium für die Planung des Ing.-Büros Sack und Partner aus Adelsheim für einen 2,50 Meter breiten Rad- und Fußweg parallel zur Kreisstraße Mudau-Donebach und beauftragte die Verwaltung, die Aufnahme des 510 Meter langen Rad- und Fußweges gem. der Vorstellung von Oswald Gehringer in das Radwegenetz des Landkreises in die Wege zu leiten. Eine endgültige Entscheidung über die Verwirklichung des Vorhabens mit kalkulierten Bruttokosten in Höhe von 200.000 Euro erfolgt allerdings erst mit dem Nachweis der Förderfähigkeit und nach Besprechung des Haushaltsplanes 2016. Die bisherigen Planungskosten liegen bereits bei 10.000 Euro. „Der neue Rad- und Fußweg von Mudau in Richtung Donebach würde den Kernort Mudau mit dem Freizeitgelände Golfplatz, dem Naherholungsgebiet Neuhof und den um den Neuhof gruppierten Ortsteilen Donebach und Mörschenhardt zukunftsträchtig verbinden, allerdings wären Kosten im sechsstelligen Bereich ganz sicher zu viel für die Gemeinde“, so der Tenor aus dem Gemeinderat.
Weiter ging es um den weiteren Ausbau der Prof.-Albert-Straße in Steinbach im Bereich des Unterdorfes. Hierbei erteilte man der Firma Pfaffinger Rohrnetz aus Nagold den Auftrag zur Inlinersanierung der Abwasserbeseitigungsanlage zum Angebotspreis von 24.386 Euro. Ebenso wie die Kanalsanierung in offener Bauweise wird auch die Inlinersanierung mit 71 Prozent aus Mitteln der Wasserwirtschaft gefördert. Sowohl in Langenelz und Reisenbach als auch in Scheidental werden demnächst die vorhandenen Freileitungen von der Netzt BW aus Tauberbischofsheim durch Erdkabel ersetzt.
Bauarbeiten in der Prof.-Albert-Straße. (Foto: Liane Merkle)
In diesem Zusammenhang hat die EnBW angefragt, ob auch gleich Straßenbeleuchtungen erneuert werden sollen. Hierfür erhielt die Netze BW aus Tauberbischofsheim die Aufträge zur Errichtung der zeitgemäßen Straßenbeleuchtungen mit LED-Bestückung in der Buchener Straße (Langenelz) für 24.738 Euro, Am Mühlenweg/Gaimühler Straße (Reisenbach) für 14.262 Euro und im Schulzenweg (Scheidental) für 5.552 Euro. Bürgermeister Dr. Rippberger: „Der Haushaltsverlauf ist in diesem Jahr äußerst positiv, so dass die Finanzierung dieser Maßnahmen sichergestellt ist“.
Auch der aus dem Jahre 1950 stammende und inzwischen stark beschädigte Kanal in der Reisenbacher Kohlhofstraße wird in offener Bauweise saniert. Der Gemeinderat beauftragte nun das Ingenieurbüro Sack & Partner aus Adelsheim mit der Entwurfsplanung Straßenbau, Kanalisation, Oberflächenwasserableitung und Wasserversorgung für den Bereich der Kohlhofstraße. Aus Zuschussgründen will man die Sanierung und Optimierung der Entwässerungssituation in dieser Straße für das kommende Jahr andenken. Ebenfalls für den Ortsteil Reisenbach stellte man die Kosten zur Sanierung des Hardweges in Höhe von 45.045 Euro fest. Die Bauarbeiten wurden durch die Firma Meny-Bau aus Mosbach im Juli dieses Jahres durchgeführt. Odenwaldhalle und Rathaus Mudau liegen im Sanierungsgebiet „Vorstadt/Amorbacher Straße“ mit einer derzeitigen Laufzeit bis 2019 und bedürfen der dringenden Sanierung und behindertengerechten Umgestaltung. Das Gremium beauftragte das Büro Ecker-Architekten aus Buchen mit der Erarbeitung der Sanierungskonzepte für insgesamt 37.800 Euro und stimmte so den über- und außerplanmäßigen Ausgaben zu.
Für die Weihnachtsbaumsatzung in Schloßau wurde eine Kommission besetzt mit Peter Bussemer und Herbert Schulz für die Untere Verwaltungsbehörde, Christian Friedel für den Bauernverband, Dieter von Helmstatt für den Landesnaturschutzverbande, Helmut Schnatterbeck für die Forstkammer sowie Ortsvorsteher Herbert Münkel als Vertreter der Gemeinde. Außerdem beauftragte der Gemeinderat das Ing.-Büro Umweltplanung Mosbach mit den planerischen Arbeiten zur Erstellung der genannten Satzung.
Nachdem die Ergebnisse der Offenlegung der Pläne für die Betriebserweiterung der Firma LeuBe Zeltlogistik in Mudau überarbeitet worden waren, hat der Bebauungsplan gesetzeskonform seine Planungsreife erlangt und so erteilte nun der Gemeinderat seine Zustimmung zur geplanten Betriebserweiterung mit dem Bau einer neuen Lagerhalle (wir berichteten).
Weiter beschloss das Gremium die Erneuerung der Telefonanlage im Rathaus Mudau durch die Pleidelsheimer Citrus GmbH zum Bruttoauftragspreis in Höhe von 10.149,51 Euro. Man folgte den Entscheidungen der jeweiligen Ortschaftsräte und lehnt eine Christbaumkultur mit 69 Ar in Reisenbach ab rund reduzierte die angefragten Fläche von 135,4 Ar in Scheidental aufgrund des geforderten Wegeabstands auf etwa die Hälfte.
Bestätigt wurden die Wahlen der Feuerwehrabteilung Donebach mit Abteilungskommandant Kurt Rippberger und seinen Stellvertretern Jochen Walz und Philipp Scheuermann. Aufgrund des guten Hauhaltsplanverlaufs beschloss der Gemeinderat, den Restbetrag von 77.625 Euro aus dem bestehenden Kreditvertrag zum 1. Oktober vom Gemeindehaushalt auf den Eigenbetrieb Wasserversorgung zu übertragen und zur Finanzierung der Unterdeckung 2014 zu verwenden. Im Gemeindehaushalt wird die Übertragung des Restdarlehens als Sondertilgung gebucht.
Dem Bauantrag für eine Allianz-Agentur in der Raiffeisenstraße wurde zugestimmt. Dagegen wurde beantragt, die Bauanträge für je einen Discounter mit 800 bzw. 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche auf dem nördlichen Bereich Bahnhofstraße zurückzustellen bis zum Abschluss des Planverfahrens. Bekannt gegeben wurde die weitere Aufnahme von Flüchtlingen, deren Zahl derzeit auf insgesamt 25 für Mudau erhöht wurde.
Die Gemeinde sowie die örtlichen Forstbetriebsgemeinschaften sind der neuen Holzvermarktungsgesellschaft beigetreten. Abschließend dankte der Bürgermeister den Feuerwehren, die durch ihre vorbildliches Eingreifen schlimmere Schäden bei dem jüngsten Brand im Ortskern verhindert haben mit Unterstützung der Drehleitern aus Buchen und Walldürn.
Im Mudauer Rathaus wird die Telefonanlage erneuert. (Foto: Liane Merkle)