
Regisseur Michael Gaedt findet Fehler im Urtext und lobt Denksportaufgabe aus – Morgen, 29. Juli Premiere
Zwingenberg. (lra) Seit der Uraufführung des „Freischütz“ im Jahr 1821 wurde das Werk unzählige Mal inszeniert. Bei den Zwingenberger Schlossfestspielen ist es in diesem Jahr der schwäbische Schauspieler und Entertainer Michael Gaedt, der Regie führt und sich dafür hunderte Stunden mit dem Urtext beschäftigt hat. Dabei hat er entdeckt, was fast 200 Jahre übersehen wurde: Die Oper hat einen logischen Fehler: „Man kann es drehen und wenden wie man will, an einer Stelle hat Carl Maria von Weber etwas nicht zu Ende gedacht“, sagt Gaedt kurz vor der Premiere morgen, 29. Juli.
Natürlich wird er den Fehler noch während des Schlussapplauses zumindest andeutungsweise auflösen, zuvor will er aber sein Publikum zum Mitdenken anregen. „Ich möchte wissen, warum im 1. Akt Max den Adler gar nicht mit der 7. Kugel aus dem Flug schießen kann und was mit der Kugel tatsächlich passiert. Dabei lassen wir alle Antworten gelten, die der Oper Ehre machen und das Werk, wer weiß, inhaltlich weiterentwickeln.“ Antworten können an info@schlossfestspiele-zwingenberg.de gesendet werden, die besten drei werden von Michael Gaedt und Intendant Rainer Roos prämiert und die Einsender erhalten jeweils zwei Freikarten für die Spielzeit 2017. „Das Ensemble mit Thorsten Büttner (Max) und Arminia Friebe (Agathe) an der Spitze ist heiß, wir waren bei Vollmond in der Wolfsschlucht, die Wetteraussichten sind ungetrübt und jetzt gibt es den Freischütz erstmals auch mit einer Denksportaufgabe. Alles ist also bereit – ich lade Sie herzlich ein, die Zwingenberger Hausoper neu zu erleben“, so Gaedt.
Restkarten zu den Freischütz-Aufführungen am 29., 30. und 31. Juli gibt es unter 06263/45154. Die Besetzungsliste der Oper ist unter www.schlossfestspiele-zwingenberg.de abrufbar.

(Foto: Barbara Nolten-Casado)