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Erneute Sperre wird Mitte der Woche erwartet
(wsa) Die Regenfälle der letzten Tage sowie die Schneeschmelze im Schwarzwald haben im Einzugsgebiet des unteren Neckar zu steigenden Pegeln geführt.
An Silvester musste in den frühen Morgenstunden die Schifffahrt im Bereich zwischen Mannheim und Heilbronn eingestellt werden. Erst gegen Mittag wurde am Neujahrstag der höchste Schifffahrtswasserstand (HSW) wieder unterschritten. 12 Schiffe mussten deshalb ihre Fahrt unterbrechen. Der Amtsleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Jörg Huber, erläutert: „Bei steigenden Abflüssen erhöhen sich Strömung und Wasserstand des Neckars, so dass die Schifffahrt aus Sicherheitsgründen nicht mehr erfolgen kann. Die Brückendurchfahrtshöhen werden durch steigende Wasserstände reduziert und die Manövrierfähigkeit der Schiffe durch die starke Strömung beeinträchtigt“.
Der Wasserabfluss im Neckar ist zum Jahreswechsel von 180 m³/s auf ca. 660 m³/s in Heidelberg angestiegen. Dieses Hochwasserereignis am Neckar war nicht kritisch für die Kommunen und tritt in dieser Größenordnung jährlich ein. Für die Schifffahrt ist die Zwangspause jedoch schmerzhaft. Liegen die Betriebskosten eines Binnenschiffes bei rd. 1.500 Euro/Tag.
Aufgrund der weitern Wetteraussichten rechnet der Hydrologe des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Torsten Kickel, damit, dass ab Donnerstag eine erneute Schifffahrtssperre erforderlich wird. Kickel erläutert: „Laut den Vorhersagen muss am unteren Neckar mit Abflüssen über 1.000 m³/s gerechnet werden. Dies wird dazu führen, dass wir die Wehre vollständig hochfahren und den Wasserabfluss komplett freigeben. Der Neckar hat dann einen freifließenden Abfluss.“
Ein Hochwasser mit über 1000 m³/s tritt statistisch alle zwei Jahre ein.