(Symboldbild: Pixabay)
Geburtenrate steigt wieder – Aber auch Zahl der Risikoschwangerschaften nimmt zu
(pm) Es sind durchaus erfreuliche Zahlen, die die neueste Statistik der AOK Baden-Württemberg offenbart. Danach wurden in den zurückliegenden Jahren wieder mehr Kinder geboren als in der Zeit davor. Eine erhebliche Steigerung der Geburtenrate wurde dabei insbesondere 2017 verzeichnet. In diesem Jahr erblickten im Bereich der Landes-AOK insgesamt 44.961 Kinder das Licht der Welt – und damit 2.292 mehr als 2016. Das Durchschnittsalter der Frauen, die im zurückliegenden Jahr ein Kind zur Welt brachten, ist weiter angestiegen und liegt jetzt bei 30,01 Jahren.
Ebenfalls gestiegen ist laut Statistik die Zahl der Frauen, die bei der Geburt ihres Kindes bereits über 35 Jahre alt waren. Im Bereich der AOK Baden-Württemberg waren dies im Jahr 2017 etwa 22,3 Prozent der versicherten Schwangeren – was bedeutet, dass jede vierte bis fünfte Frau spätgebärend war. Als späte Schwangerschaft werden generell alle Geburten definiert, bei denen die Mutter über 35 Jahre alt ist. Ab diesem Alter gilt eine Schwangerschaft im Übrigen als risikobehaftet. Mit fast 4,3 Prozent relativ konstant geblieben, ist der Anteil von Geburten bei Frauen im Alter von über 40 Jahren. [themoneytizer id=”17065-1″]
Offizielle Zahlen des Statistischen Bundesamtes dokumentieren das Durchschnittsalter von Müttern in Baden-Württemberg im Jahr 2015 bei 31,4 Jahren. Deutschlandweit liegt dieser Wert bei 31 Jahren. Die Statistik der AOK Baden-Württemberg für das Jahr 2015 belegt, dass bei ihr versicherte Mütter im Durchschnitt 29,8 Jahre und damit über 1,5 Jahre jünger waren. Zudem geht daraus hervor, dass die mittlere jährliche Veränderungsrate beziehungsweise der Anstieg der Geburtenzahl in den zurückliegenden Jahren bei allen Altersgruppe bei 3,2 Prozent lag – in der Gruppe der über 35-Jährigen jedoch bei 5,1 Prozent.
Die von der AOK Rhein-Neckar-Odenwald unter ihren Versicherten für den Neckar-Odenwald-Kreis ermittelten Zahlen weisen zwischen den Jahren 2013 und 2017 einen Anstieg der Geburten von 459 auf 614 aus. Damit stieg im Kreis innerhalb dieses Zeitraums der Anteil der Frauen, die ein Kind bekamen, von 1,5 auf 1,9 Prozent an.
Laut offiziellen Mutterschafts-Richtlinien werden Erstgebärende ab 35 Jahren sowie werdende Mütter, die ab dem zweiten Kind älter sind als 40 Jahre, unter medizinischen Gesichtspunkten grundsätzlich als Risikoschwangere eingestuft. Dies bedeutet zwar, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Risikoschwangerschaft erhöht ist – nicht aber, dass die Frauen tatsächlich eine solche auch zu erwarten haben. Es ist nicht das Alter allein, das ausschlaggebend dafür ist, ob eine Schwangerschaft risikoreich verläuft. Ältere Frauen, die gesund in ihre Schwangerschaft starten und sich während der gesamten Zeit gesundheitsbewusst verhalten, haben beinahe genau so gute Chancen auf ein gesundes Baby wie jüngere Frauen ohne weitere medizinische Risiken.
Leicht erhöht ist bei älteren Schwangeren allerdings die Zahl der Fehl- und Frühgeburten. In diesem Bereich treten bei Frauen dann Komplikationen wie beispielsweise Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck, Thrombosen oder so genannte Präeklampsien (Schwangerschafts-Vergiftungen) etwas häufiger auf. Statistisch nachweisbar ist zudem, dass mit zunehmendem Alter der Schwangeren das Risiko genetisch bedingter Fehlbildungen beim Kind leicht ansteigt – wobei diese Zahlen jedoch vergleichsweise gering sind und ihnen auf der anderen Seite Millionen gesunder Kinder von Spätgebärenden gegenüberstehen.