(Archivfoto: Kevin Retlich)
Vier Strafanzeigen von der Polizei bestätigt – Unterschiedliche Sichtweisen der Beteiligten – Es gilt die Unschuldsvermutung
Wie berichtet (NZ berichtete), kam es auf dem diesjährigen Buchener Schützenmarkt (31.08.-09.09.) zu einigen Schlägereien und gewalttätigen Übergriffen, die nicht nur vor Ort, sondern auch auf unsere Facebook-Seite hochkochten. Waren viele Kommentare gegen bestimmte Ethnien gerichtet, weshalb sie in härteren Fällen auch gelöscht wurden, teilten uns einige Leser*innen auch mit, dass es Gewalt durch Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes gegeben haben soll.
Ein Vorwurf lautet, dass ein Security-Mitarbeiter einen Festbesucher vom Tisch gerissen haben soll, wobei sich dieser schwer verletzte. Im gleichen Kommentar wirft die Person uns vor, dass über solche Vorfälle geschwiegen werde.
Eine Mitarbeiterin im Festzelt gibt jedoch zu bedenken, dass Bedienungen und Sicherheitsdienst bei der Arbeit nüchtern seien, während viele betroffene Gäste die Realität nicht mehr ungetrübt wahrnehmen und einschätzen können. Sie appelliert daran zu denken, dass sie durch die “teilweise undankbaren Jobs, so eine Feierei ermöglichen.”
Auch ein Security-Mitarbeiter hat zu den Vorwürfen Stellung bezogen. Er hebt dabei hervor, dass er lediglich für sich selbst, nicht für seinen Arbeitgeber spricht.
Er betont, dass er in den sieben Jahren seiner Nebentätigkeit keine Anzeige bekommen habe. Dabei erlebe man fast jedes Wochenende Vorfälle, in denen msn Leben und Gesundheit aufs Spiel setze, während Angehörige zu Hause warten und sich sorgen.
Außerdem teilte der Dienstleister mit, dass es völlig respektlos sei, dass zu besagtem Vorfall von den Gästen nie gefragt worden sei, was passiert ist. Stattdessen werde wird nur wie bei Unfällen ,,geglotzt” und irgendwelche Behauptungen in die Welt gesetzt werden.
Zu den Vorwürfen lässt uns der Sicherheitsdienstleister wissen, dass es sich bei der Person, die man vom Tisch gerissen haben soll um einen kräftigen, stark alkoholisiert Mann gehandelt habe. Dieser hätte weibliche Festzeltgäste begrapscht und beleidigt, weshalb die Security eingriff und den Mann vors Zelt begleiten wollte. Der Mann widersetzte sich laut Sicherheitsmitarbeiter massiv, weshalb man versuchte, den mutmaßlichen Straftäter, dadurch nach draußen zu bringen, indem man links und rechts zugriff und körperlichen Zwang ausübte. Der wütende und tobende Mann musste laut Mitarbeiter zum Selbstschutz von zwei oder drei Kollegen fixiert werden. Auch hier gab es Beleidigungen von Schaulustigen, die sich darüber ausließen, dass “die Grobheit” der Securitymitarbeiter völlig überzogen sei. Dabei hätten diese “Gaffer” gar nicht mitbekommen, worum es überhaupt gegangen sei, kritisierte der Mitarbeiter bei NOKZEIT.
Auch zu einem Vorfall, der sich bei den Autoscooter zugetragen haben soll, äußert sich der Sicherheitsmitarbeiter. Demnach wurden er und seine Kollegen bei dieser Prügelei, bei der ein 19-jährige Festbesucher von zehn Unbekannten, den Zeugen nach “nordafrikanischer Herkunft”, krankenhausreif geschlagen worden sein soll, von umstehenden Personen angepöbelt, bespuckt, beleidigt und getreten, weil sie nicht eingreifen konnten. Sie seien lediglich für die Aufsicht im Festzelt gebucht worden, weshalb ein weitergehender Einsatz nicht möglich war.
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Die Polizei erklärte auf unsere Nachfrage, dass es am 01.09., am 07.09. und am 09.09. zu vier möglichen Körperverletzungen durch Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes gekommen sei. In den genannten Sachverhalten wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es gilt jedoch in allen Fällen die Unschuldsvermutung. Somit sind sowohl die möglicherweise übergriffigen Festbesucher, als auch die als aggressiv bezeichneten Security-Mitarbeiter bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung per Strafbefehl oder im Rahmen einer Gerichtsverhandlung unschuldig!