(Foto: Liane Merkle)
Großeicholzheim. (lm) Eigentlich hätte zusammen mit dem traditionellen Maibaumfest das 100jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Großeicholzheim stattfinden sollen aber aufgrund der Corona-Auswirkungen muss dieses Fest
verschoben werden, betonte Abteilungskommandant Erhard Saffrich.
„Es war unser Bestreben, dieses besondere Jubiläum zusammen mit dem jährlichen Maibaumfest und der gesamten Bevölkerung zu begehen“. Doch nun ist alles ganz anders gekommen, denn die Coronapandemie hat dafür gesorgt, dass Menschenansammlungen jeder Art, und damit also auch öffentliche Feste und Feiern, noch auf Wochen und Monate hinaus untersagt sein werden. Deshalb hat sich die Führungsspitze der Freiwilligen Feuerwehr Großeicholzheim schon frühzeitig dazu entschlossen, das Jubiläumsfest auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Gerade in Krisenzeiten müssen die Feuerwehren als wichtiger Bestandteil der Blaulichtorganisationen rund um die Uhr in höchstem Maße einsatzbereit sein. Diesem Ziel gilt nun die ganze Konzentration, zumal ja auch die regelmäßigen Übungsabende momentan nicht stattfinden können, sagte der Abteilungskommandant weiter.
Gleichwohl soll schon an dieser Stelle ein kurzer Blick auf die Geschichte der Jubiläumswehr geworfen werden, denn auch die Jahre, in denen die Gründung der Feuerwehr stattfand, waren von Not und vor allem von schwierigen politischen Verhältnissen geprägt. Es war nämlich bereits am 08. Oktober 1918, also wenige Tage vor Ende des ersten Weltkrieges, als die Aufstellung einer Feuerlöschmannschaft beschlossen wurde.
Die Anschaffung der ersten Feuerwehrspritze erfolgte dann im Jahre 1920 und im Frühjahr 1938 fand die Umwandlung der Pflichtfeuerwehr in eine Freiwillige Feuerwehr statt. Der ein Jahr später beginnende zweite Weltkrieg forderte auch unter den Feuerwehrkameraden viele Opfer und so musste von 1942 – 1945 eine Frauenfeuerwehr die Lücken schließen. Dass dann auch der Wiederaufbau nach Kriegsende sehr mühsam und mit einfachsten Mitteln erfolgen musste, braucht nicht näher erwähnt zu werden. Hier brachte erst der im Jahre 1970 im Rahmen des 50-jährigen Jubiläumsfestes eingeweihte Neubau des Feuerwehrgerätehauses den entscheidenden Durchbruch in die Neuzeit.
Im Zuge der Gemeindereform im Jahre 1972 wurden dann auch die Feuerwehren der drei Ortsteile zu einer Freiwilligen Feuerwehr mit den drei Abteilungen Seckach, Großeicholzheim und Zimmern zusammengefasst und deren Zusammenwirken verdient schon längst das Prädikat vorbildlich. Als äußeres Zeichen der großen Schlagkraft der Abteilung Großeicholzheim kann nicht zuletzt die im Jahre 2013 stattgefundene Indienststellung des Staffellöschfahrzeugs LF 10/6 genannt werden.
„Wer hätte bei der Gründung vor 100 Jahren geahnt, dass die Wehr einmal ein Einsatzfahrzeug mit Löschwasserbeladung nutzen könnte?“, betonte auch Bürgermeister Thomas Ludwig nicht ohne Stolz. Von Ordnungsdiensten über technische Hilfeleistungen bis hin zu Großbränden war die Feuerwehr Großeicholzheim in den 100 Jahren ihres Bestehens viele tausend Mal im Einsatz und sorgte damit für die Sicherheit und den Schutz von Hab und Gut sowie Leib und Leben der Bevölkerung.
Aber auch ihren kulturellen Auftrag hatte und hat die Freiwillige Feuerwehr Großeicholzheim stets im Blick, wofür u.a. der weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Weihnachtsmarkt rund ums Wasserschloss und die sehr lebendige Partnerschaft mit der Ortswehr Mengelsdorf-Biesig in der Seckacher Partnerstadt Reichenbach OL die besten Belege sind.
„Dieser kleine Rückblick soll also als Einstimmung auf unser Jubiläumsfest dienen, welches wir nachholen möchten, sobald es die gesamtgesellschaftliche Lage und die gesetzlichen Bestimmungen zulassen. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.