(Symbolbild – Pixabay)
Bestandsaufnahme und Verlauf Zwei Bewohner verstorben
Michelbach. (pm) Am Donnerstag, den 08. Oktober waren im Seniorenpflegeheim Glück im Winkel in Aglasterhausen-Michelbach zwei Corona-Fälle bekannt geworden, dem Gesundheitsamt gemeldet worden und wurden durch die Nachfrage und Berichterstattung von NOKZEIT auch Angehörigen und der Öffentlichkeit bekannt. Daraufhin wurden zwei Reihentestungen durchgeführt. Das vorläufige Endergebnis liegt aktuell (Stand 26.10.2020) bei insgesamt 25 Corona-Erkrankungen, davon 19 Bewohner und secsh Mitarbeiter. Sämtliche Mitarbeiter, die positiv auf Corona getestet wurden, befinden sich in Quarantäne. Alle Bewohner wurden nach Bekanntwerden des Ausbruchs der Infektion sofort auf ihre Zimmer isoliert. Außerdem wurden Bewohner mit einem positiven von solchen ohne Befund getrennt. Sämtliche Schritte erfolgten in Absprache mit dem Gesundheitsamt Mosbach und mit den betreuenden Ärzten der Bewohner.
Die erkrankten Bewohner befinden sich überwiegend in einem stabilen Zustand, teilweise mit leichtem Fieber. Bei zwei Bewohnern verschlechterte sich der Allgemeinzustand im weiteren Verlauf; sie mussten in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Zwei positiv getestete Bewohner verstarben, darunter auch die erstinfizierte Bewohnerin, bei der die Corona-Infektion durch eine Routine-Kontrolle im Krankenhaus festgestellt worden war. Ein weiterer Corona-Patient aus dem Glück im Winkel befindet sich aktuell noch im Krankenhaus. Beide Verstorbenen waren durch alterstypische Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität) gesundheitlich vorbelastet. Ein weiterer Bewohner zeigt stärkere Symptome, eine Einweisung in ein Krankenhaus wird derzeit in Absprache mit dem betreuenden Arzt erwogen.
„Für uns zeigt sich im Moment einmal mehr, wie unglaublich effizient sich das Virus verbreitet“, stellt Christian Ersing, Geschäftsführer der Domus Cura, fest. „Schon in der ersten Corona-Welle haben wir uns mit den von den einschlägigen Institutionen wie dem RKI, dem bpa und dem BWKG publizierten Pandemieplänen intensiv befasst und für unsere Einrichtungen die empfohlenen Notfallmaßnahmen vorbereitet und bereitgehalten. Wir kamen unversehrt durch die erste Welle und wähnten uns für einen möglichen Corona-Ausbruch gut aufgestellt. Das aktuelle Infektionsgeschehen zeigt jedoch, dass in der Pflege, in der körpernahes Arbeiten an der Tagesordnung ist, eine Übertragung äußerst schnell vonstatten geht.“ Auch sei von Ansteckungen im Vorfeld der Isolierungsmaßnahmen auszugehen. Der glückliche Umstand, dass die Mehrzahl der Bewohner und Mitarbeiter bis jetzt nur mit leichten bis moderaten Symptomen erkrankte, habe zugleich die frühzeitige Erkennung der Infektion eher noch erschwert.
„Unser besonderer Dank gilt in diesen Tagen unseren Mitarbeitern im Glück im Winkel Michelbach. Sie haben unserer Meinung nach Anerkennung und höchsten Respekt verdient“, so Ersing weiter. „Trotz der angespannten Lage und dem Risiko für die eigene Gesundheit halten sie die Stellung und sind weiterhin für unsere Bewohner da. Jeder, der schon mal in einer persönlichen Schutzausrüstung mit FFP2-Maske, Brille, Schutzkittel und Handschuhen gearbeitet hat, weiß, wie anstrengend dies ist“, so Ersing weiter. Aber nicht nur Pflegende leisten unersetzliche Arbeit; der Dank gehe explizit auch an die Mitarbeiter in anderen Bereichen wie Haustechnik und Hauswirtschaft, ohne die das Funktionieren einer Pflegeeinrichtung undenkbar wäre.
Die Domus Cura-Unternehmensführung und die Mitarbeiter im Glück im Winkel distanzieren sich explizit von der Darstellung, dass bestimmte Mitarbeiter durch verantwortungsloses Handeln die Infektion ins Haus getragen hätten. Meinungen dieser Art wurden aus dem Umfeld der Einrichtung an das Glück im Winkel kommuniziert. „Schuldzuweisungen helfen niemandem und entbehren jeder seriösen Grundlage. Bis jetzt ist der Infektionsweg noch nicht abschließend geklärt. Hilfreicher ist es, wenn jeder im Alltag verantwortungsvoll handelt und sich und andere vor der Infektion schützt, etwa durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes“, so Christian Ersing. Und weiter: „Wir bitten ferner darum, unsere Mitarbeiter zu unterstützen, etwa indem Besuchsverbote oder Kontaktzeiten eingehalten werden. Hier in Michelbach konnten wir bis jetzt glücklicherweise auf eine kooperative Zusammenarbeit mit den Angehörigen bauen. Wir möchten uns an dieser Stelle für die vielen netten Zusendungen und die Unterstützung bedanken.“
Gleichzeitig ist festzuhalten, dass die Schwestereinrichtung Glück im Winkel Neunkirchen bisher ohne Corona-Infektionen durch die Krise gekommen ist. Aufgrund der Namensgleichheit der Einrichtungen kommt es hier oft zu Verwechselungen.