
Landrat Reinhard Frank (2.v.re.) und der Leiter des Landwirtschaftsamtes, Meinhard Stärkel (rechts), zu Besuch auf dem Obstbaubetrieb Behringer im Jahr 2018: Der Main-Tauber-Kreis wird eine von fünf weiteren Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg. (Foto: Frank Mittnacht)
Landrat Reinhard Frank freut sich über Erfolg der Bewerbung Stuttgart.**(pm) Der Main-Tauber-Kreis wird eine der fünf neuen Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg. Dies hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) am Freitag bekanntgegeben. Dabei würdigte das MLR das strategische und mit konkreten Projekten unterlegte Konzept des Landkreises.
„Als Schirmherr freue ich mich sehr, dass der Main-Tauber-Kreis mit seiner Bewerbung erfolgreich war. Dies ist der Lohn für die hervorragende, umfassende Vorarbeit, die zahlreiche Beteiligte im Landkreis gemeinsam erbracht haben“, sagte Landrat Reinhard Frank in einer ersten Stellungnahme.
„Nun freuen sich alle darauf, die zusammen erarbeiteten Ziele in die Tat umzusetzen und die Bio-Schätze im Main-Tauber-Kreis zu heben. Wir möchten den Bio-Bereich im Main-Tauber-Kreis marktorientiert fördern, aber ihn nicht gegen die konventionelle Landwirtschaft ausspielen. Dabei werden wir auf das reichhaltige Angebot an Landschaften, Akteuren und Projektideen setzen.“
In den ausgewählten Regionen fördert das Land ein Regionalmanagement für einen Zeitraum von zunächst drei Jahren mit bis zu 100.000 Euro jährlich. Das Regionalmanagement unterstützt dann die Akteure bei der Umsetzung der im Konzept dargestellten Maßnahmen und Strategien.
Das 20-seitige Konzept für die Bio-Musterregion Main-Tauber ist im Rahmen von Experteninterviews mit lokalen Akteuren sowie von vier Workshops mit insgesamt mehr als 100 Beteiligten entstanden. Vertreten waren Erzeuger, Verarbeiter und Händler, aber auch Touristiker und Ämter.
Beim weiteren Ausbau der Bio-Landwirtschaft sollen nun bestehende Lücken zwischen Erzeugung und Absatz geschlossen und die Verwendung von Bio-Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung gesteigert werden. Außerdem sollen auf allen Wegen und Ebenen die Akteure miteinander vernetzt werden.
Der Kreistag hat bereits im Oktober einstimmig beschlossen, dass der Landkreis den Eigenanteil an der Finanzierung des Regionalmanagements übernimmt. Ferner unterstützen alle 18 Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises das Projekt Bio-Musterregion.
„Wir werden nun gemeinsam mit der Steuerungsgruppe und unserem Partner, der Firma neuland+, das weitere Vorgehen beraten und die Ausschreibung des Regionalmanagements auf den Weg bringen. Unser Ziel ist, zügig in die Umsetzung zu kommen“, sagte Erster Landesbeamter Christoph Schauder.
Er hatte als Dezernent für das Landwirtschaftsamt den Bewerbungsprozess im Landratsamt federführend koordiniert. „Ganz im Sinne einer Musterregion möchten wir gute Beispiele für ganz Baden-Württemberg liefern.“
Als weitere neue Bio-Musterregionen hat das MLR die Gebiete („Heilbronner Land“) (Stadt- und Landkreis Heilbronn), „Rems-Murr-Ostalb“ (Rems-Murr-Kreis und Ostalbkreis mit Ausnahme von fünf Gemeinden), Biosphärengebiet Schwäbische Alb (29 Städte und Gemeinden aus drei Landkreisen) sowie „Mittelbaden+“ (Landkreis Rastatt, Ortenaukreis, Stadtkreis Baden-Baden) ausgewählt.
In zwei früheren Wettbewerbsrunden, an denen sich der Main-Tauber-Kreis noch nicht beteiligt hatte, waren seit 2018 bereits neun Bio-Musterregionen benannt worden. Hierzu gehören auch die Nachbarlandkreise Hohenlohe und Schwäbisch Hall als gemeinsames Gebiet sowie Neckar-Odenwald. Hier wird für die Zukunft auch eine enge Zusammenarbeit der benachbarten Bio-Musterregionen angestrebt.