Buchen kann Energiewende

Buchen kann Energiewende
Buchen kann Energiewende

Unser Bild zeigt (v.li.) Amelie Pfeiffer, Anton Fleischmann, Arno Meuter, Lena Marie Dold, Horst Berger, BM Roland Burger, Andreas Stein, MdL Michael Joukov und Harald Endreß. (Foto: bd)

Übereinstimmung zur nachhaltigen Entwicklung

Buchen. (bd) Michael Joukov, Landtagsabgeordneter aus Ulm für Bündnis 90 / Die Grünen, ist auf der Suche nach kommunalen Vorreitern der Energiewende im Madonnenland fündig geworden: „Buchen ist einsame Spitze bei den Zuschlägen für Freiflächen-Photovoltaik – das ist richtig viel!“, berichtete er im Frühjahr dem Kreisvorstand seiner Partei.

Dieser lud ihn daraufhin zu einem Vor-Ort-Besuch ein. Die Organisation übernahmen die Grünen-Vertreter Horst Berger, Fraktionsvorsitzender im Buchener Gemeinderat, und Kreisrätin Amelie Pfeiffer. Gemeinsam stießen sie bei Bürgermeister Roland Burger, den Stadtwerken Buchen und der ZEAG auf offene Türen.

Zur Delegation der Grünen gehörten neben Joukov auch Kreisrat Anton Fleischmann, Landtagskandidat Arno Meuter sowie Zweitkandidatin Lena Marie Dold. Auf Seiten der Stadt nahmen Bürgermeister Burger, Andreas Stein (Geschäftsführer der Stadtwerke) sowie Harald Endreß (Geschäftsführer der ZEAG Erneuerbare Energien GmbH) am Austausch teil. Letzteres Unternehmen ist am Solarpark in Rinschheim/Götzingen beteiligt.

Buchen als früher Vorreiter

Im Gespräch wurde deutlich, wie eine engagierte und innovative Energiepolitik auf kommunaler Ebene wirksam umgesetzt werden kann. Bürgermeister Burger hob hervor, dass Buchen deutlich früher als viele andere Städte auf den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt habe – ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Zukunft.

Bereits unter seinem Vorgänger Achim Brötel und in seiner eigenen Amtszeit wurde entschieden, trotz politischer Widerstände auf Windkraft und Photovoltaik zu setzen. Besonders erwähnenswert seien dabei die beiden ersten Bürgerwindräder in Hettingen, betrieben durch die lokale Firma S und H. Auch die Stadtwerke hätten maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung beigetragen.

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Das Ergebnis spreche für sich: Buchen erzeugt heute bereits 209 % des eigenen Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen. Ziel sei es, diese Zahl perspektivisch auf bis zu 1.000 % zu steigern. Wichtig sei dabei, so Bürgermeister Burger, die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung durch eine maßvolle Flächenplanung zu sichern – keine Ortschaft solle „eingekesselt“ werden.

Energie für die Zukunft – gemeinsam mit den Menschen

Horst Berger betonte, dass eine solche Strategie auch mit Blick auf die zukünftige Verkehrs- und Wärmewende sinnvoll sei. Mit steigender Nachfrage durch Wärmepumpen und E-Mobilität werde auch der Bedarf an erneuerbarer Energie weiter zunehmen. Deshalb müsse man gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern an einem Strang ziehen.

Harald Endreß von der ZEAG unterstrich, dass sein Unternehmen alle Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien nur in enger Zusammenarbeit mit Kommunen und den Menschen vor Ort realisiere. „So machen wir gemeinsam die Energiewende möglich.“ Die ZEAG, deren Hauptaktionär die EnBW ist, habe sich in ihrer 135-jährigen Geschichte vollständig zu einem Anbieter von 100 % erneuerbarer Energie gewandelt.

Buchen als Beispiel für gelungene grüne Politik

MdL Michael Joukov hob hervor, dass der größte Einzelzuschlag für Photovoltaik in Deutschland – mit rund 37 MW in der Dezember-Ausschreibung – ein Meilenstein sei. Dies belege nicht nur Buchens Innovationskraft, sondern auch den Erfolg moderner, grüner Politik: „Dank Technik und EEG sind die Investitionskosten auf ein Zehntel im Vergleich zu vor zehn Jahren gesunken.“

Er lobte Buchen als Beispiel für eine zukunftsorientierte, bürgernahe Klimapolitik und forderte: „Die Stadt setzt ein starkes Zeichen – das sollte Vorbild für andere Kommunen in ganz Deutschland sein.“

Forderung nach fairer Kompensation

Amelie Pfeiffer brachte es abschließend pointiert auf den Punkt: „Dass hier die Post abgeht mit Erneuerbaren, ist offensichtlich. Wir gehen mit unserem Landrat mit: Wir brauchen eine Kompensation für dieses Engagement – allerdings nicht durch weitere Flächenversiegelung, sondern durch den Erhalt der ländlichen Gesundheitsversorgung und den Ausbau des ÖPNV!“

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