„Helfer vor Ort“ retten vor Ort Leben
Waldbrunn. Dank einer großzügigen Spende der Kur-Apotheke in Strümpfelbrunn in Höhe von 1.800 Euro, mit der ein neuer Rettungsrucksack beschafft wurde, können die ehrenamtlichen Ersthelfer der sogenannten „Helfer vor Ort“ (HvO) des DRK Waldbrunn künftig personell verstärkt ausrücken, um kranken, verletzten, verunglückten Menschen zur Seite zu stehen.
Im Rahmen der Übergabe des Rettungsrucksacks berichtete Bereitschaftsleiter Joachim Leister von der Problematik bei der Finanzierung der Arbeit der Ersthelfer. Vielfach bliebe man bei allem ehrenamtlichen Engagement auch noch auf den Kosten sitzen, da es bisher keine Regelung gebe. Dabei sei die Arbeit gerade an der Kreisgrenze wie in Waldbrunn von enormer Wichtigkeit für Menschen in Notlagen. Während ein Rettungswagen aus Mosbach oder Eberbach anfahren müsse, Notärzte sogar von noch weiter her auf den Winterhauch fahren, könne man vonseiten der Waldbrunner Helfer innerhalb weniger Minuten vor Ort sein. Hilfreich sind hier auch sehr gute Ortskenntnisse, die den Einsatz beschleunigen. Gerade für Angehörige verletzter oder erkrankter Personen ist es von enormer Bedeutung, die Verantwortung für das Familienmitglied in kompetente Hände legen zu können. Erstmaßnahmen retten dabei oft Leben, weiß Leister aus 65 Einsätzen im vergangenen Jahr zu berichten. Müsse man auf den Rettungsdienst aus den Städten warten, sei es oft schon zu spät.
Vielen Bürgern sei es aber nach wie vor nicht bewusst, dass die „Helfer vor Ort“ völlig unentgeltlich arbeiten, oft ihre Nachtruhe einbringen und privat oder aus Mitteln des DRK Waldbrunn für Gebrauchs- und Verbrauchsmaterialien aufkommen müssen. Desto wichtiger sei die großzügige Unterstützung durch Apotheker Stephan Vogl, der bei der Anfrage keinen Moment gezögert, sondern spontan seine Hilfe zugesagt habe. Dies finde man leider nicht oft, dankt Leister für die finanzielle Zuwendung.
Für Apotheker Stephan Vogl war es nie eine Frage, die Helfer vor Ort zu unterstützen. Gerade in der Randlage Waldbrunns sei es für die Bürger von großer Wichtigkeit, dass schnell Erste Hilfe geleistet werden könne. Das Engagement der Gruppe um Joachim Leister sei daher nicht hoch genug einzuschätzen.
Nachdem der Bereitschaftsleiter den neuen Rettungsrucksack, der neben diversen Verbandsmaterialen auch ein Sauerstoffgerät, ein Tragetuch und Beatmungsbeutel enthält, sagte der Inhaber der Kurapotheke auch für den Fall der Nachfüllung seine Unterstützung zu.
Insgesamt besteht die HvO-Gruppe des DRK Waldbrunn auch sechs Personen, die ehrenamtlich rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, bereit stehen, um schnell Erste Hilfe zu leisten. Im vergangenen Jahr absolvierte man bei 65 Einsätzen insgesamt 270 Stunden ehrenamtlicher Arbeit.
Das Team der Kurapotheke um Inhaber Stephan Vogl (re.) übergibt den Lebensrettern des DRK Waldbrunn einen neuen Rettungsrucksack. Nun kann man einen weiteren Helfer ausstatten, so Bereitschaftsleiter Joachim Leister (5.v.li.). (Foto: Hofherr)