Gelungene Waldbrunner Mostwochen

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Das Mostwochen-Menü mit Planwagenfahrt gehörte zu den Höhepunkten. (Foto: Hofherr)

Waldbrunn. Waldbrunn blickt auf gelungene Mostwochen zurück. Bereits zum fünften Mal wurde auf dem Winterhauch dem Kulturgut „Most“ gehuldigt.

Neben dem besonderen Mostbrot der Bäckerei Klotz in Strümpfelbrunn und täglich wechselnden Apfel-, Birnen- und Most-Besonderheiten in der Bäckerei Haas in Waldkatzenbach gab es vielfältige Gerichte zum Thema in der örtlichen Gastronomie zu entdecken.

Auch bei diesem kleinen Jubiläum ließen sich die Veranstalter wieder schöne Veranstaltungen rund um Apfel und Birne einfallen. Der Most wurde mit Mundart und in Form eines Most-Ziegenkäses gewürdigt, Apfelsaft auf historische sowie auf moderne Art gepresst, mit Hunden über Streuobstwiesen gewandert, Bienenvölker beobachtet, Waldbrunn bei der kulinarischen Planwagenfahrt per Kutsche entdeckt und per Schnaps verkostet.

Nach dem historischen Mostpressen des NABU Waldbrunn (wir berichteten) führte Hundetrainerin Doris Bermich über Streuobstwiesen und lehrte Mensch und Hund das richtige Verhalten auf landwirtschaftlichen Flächen. Im Gasthaus „Drei Lilien“ erzählte Heidrun Eyermann aus Binau so manchen Schwank zum „Mooscht“. Diesen durften die Zuhörer bei einem guten Essen, dessen wesentlicher Bestandteil Most-Ziegenkäse von Bio-Bauer Thomas Edelmann war. Imker Bernd Häse erklärte Kindern sein Bienenhaus und berichtete über das Halten von Bienenvölkern, die Honigherstellung und die enorme Bedeutung von Bienen für die Natur und die Landwirtschaft. Denn ohne Bienen gebe es kaum Früchte, berichte Häse. Immerhin leiste ein Bienenvolk eine Bestäubungsleistung im Wert von bis zu 1.000 Euro.  Eine besondere Freude war das abschließende Honigschleudern im Feriendorf Waldbrunn, bei dem jeder Teilnehmer auch gleich ein leckeres Honigbrot naschen durfte.

Bereits zum dritten Mal fand die Planwagenfahrt zum Mostwochen-Menü statt. Rund 20 Teilnehmer pendelten dabei zwischen den Gasthäusern Turmschenke auf dem Katzenbuckel und dem Engel in Mülben hin und her. Bei Kir Most, einem Mostschaumsüpple, Schweinelendchen mit Apfel-Meerrettichkruste und Dampfnudeln mit Mostschaum, ließ sich bei den Kutschfahrten zwischen den Gängen sehr gemütlich plaudern und die Odenwälder Natur- und Kulturlandschaft genießen.

Eine seltene Gelegenheit bot sich am vorletzten Tag der Mostwochen. Im Gasthaus Engel in Mülben hatte Schnapsbrenner Eugen Schmitt seine Schaubrennerei  aufgebaut und brannte original Odenwälder Schnäpse. Viele Interessierte waren gekommen um die Produktion von Hochprozentigem genauer unter die Lupe zu nehmen und sich den ein oder anderen „Kurzen“ zu genehmigen.

Den Abschluss gestaltete dieses Jahr die Vesperstube „Zum Bullenstall“ in Weisbach. Familie Schmitt  bewirtete die Mitarbeiter der mobilen Saftpresse der Johannes-Diakonie, aber auch Wanderer und andere Besucher ließen sich die selbst produzierten Köstlichkeiten rund um Apfel und Birne schmecken, während die mobile Presse viele Liter Süßmost produzierte.

Auch im kommenden Jahr will man wieder Waldbrunner Mostwochen ausrichten, freuten sich Bürgermeister Markus Haas  und Marina von der Tourismus-Info Waldbrunn über die Resonanz in diesem Jahr. Der Erhalt und das Wissen um die Odenwälder Kulturlandschaft mit ihren prägenden  Streuobstwiesen und das Getränk Most ist allen Beteiligten wichtig, hob Haas in einem Fazit hervor. Most und Wiesen sind ein Stück Heimat, auf das man auf dem Winterhauch nicht verzichten will und Abschließend dankte Haas allen Akteuren für ihr Engagement. 

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Odenwälder Streuobstwiesen werden zu Schnaps gebrannt. (Foto: Hofherr)

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