(Foto: Martin Hahn)
Buchen. (mh) Die diesjährige Faschenachtskampagne in Buchen ist ganz dem Blecker gewidmet, so auch das Motto: „111 Johr ist her, dem Blecker sei Wiederkehr“. Wiederentdeckt in Grünsfeld vom späteren Pfarrer Josef Weigand wurde dieser für „15 Mark“ abgekauft und von einem Buchener Verein junger Männer, die sich die Genossen nannten, hochoffiziell nach Buchen zurückgebracht, wo er dann an der Faschenacht 1905 seinen feierlichen Einzug hielt. Die Jahreszahl verrät im Übrigen, dass es zu diesem Thema zwei verschiedene Zeitrechnungen, eine der FG Narrhalla und eine „städtische des Bürgermeisters“ gibt. Während nach Adam Riese 2015 minus 1905 nur 110 ergibt, beharrt die Narrhalla auf die 111. Wiederkehr, was ja ebenfalls richtig ist….wie dem auch sei, „es is jo Faschenacht!“.
Unter diesen närrischen Vorzeichen scheint es so gut wie sicher zu sein, dass auch in dieser Kampagne die Faschenachter wieder voll auf ihre Kosten kommen, sowohl in der Stadthalle als auch in den Wirtschaften. Die Vorbereitungen für die Hallesitzung am Samstag, übrigens zwischenzeitlich die vierte in der neuen Halle, laufen auf Hochtouren: Das Organisationskomitee um Sitzungspräsident Fritz Bopp und Hauptorganisatorin Eva Herzmann ist zusammen mit der FG Narrhalla vertreten durch ihren Vorsitzenden Herbert Schwing hochmotiviert bei der Sache. Dem Blecker zu Ehren wird es eine Darstellung der damaligen Heimkehr mit historischen Figuren geben. Es werden auch Gäste aus „anderen Karnevalshochburgen“ erwartet, hier dürfte einiges an „großer und kleiner“ Politik glossiert werden. Büttenreden, bunte Garden in verschiedenen Altersklassen, ein gut bekanntes „Ballett“, Darbietungen und sogar Theaterkunst werden mit dabei sein.
Dass das traditionelle Wagenrad und die Wartbergspatzen wieder auf der Bühne stehen, ist fast schon selbstverständlich. Für Unterhaltung wird in bewährter Weise die Stadtkapelle unter Leitung von Alexander Monsch sorgen, zum Empfang spielen die Pitchers im Foyer. Karten gibt es noch im Verkehrsamt bis Donnerstag 17 Uhr, danach an der Abendkasse. Für Freunde der Straßenfaschenacht wird das zwischenzeitlich schon sechste Wertschaftsdreibe wieder ein Highlight werden. Im Reichsadler, Prinz Carl, der Sonne und im Milchäusle sorgen wieder über den Samstagabend verteilt sechs kunterbunte Truppen von Tanz über Musik bis hin zu Humorvollem mit Gesang und Text für Unterhaltung. Wieder mit dabei sind die Morre-Schnorranten, Fischer-Chöre, Pitchers, Steinzeittrommler, Norddeutsche Krachkappelle und das Männerballett. Die Wirtschaften sind einer aktuellen Umfrage zu Folge gut ausgebucht, es stehen aber noch einige Plätze zur Verfügung – Interessenten sollten sich somit schnell direkt bei den Wirten melden. Also dann: „Geiht her, und erweischt em emol sei Ehr!“ – dem Blecker natürlich! Übrigens haben sich für den Rosenmontagsumzug, so Herbert Schwing, über 2800 Teilnehmer angemeldet und somit noch mehr wie im vergangenen Jahr.
(Foto: Martin Hahn)