(Foto: Archiv/pm)
Der Betriebsrat der Neckar-Odenwald-Kliniken zeigte sich laut eines Presseberichts von der Idee einer Teilprivatisierung überrascht. Hierzu äußert sich der ehemalige CDU-Kreisrat Karl-Heinz Neser im folgenden Leserbrief.
Wer als Betriebsrat Mitglied des Aufsichtsrats war und ist, kann nicht wirklich überrascht sein, dass Landrat Dr. Brötel mit dem Vorschlag, gffs. einen strategischen Partner ins Boot zu holen, die Reißleine ziehen will, weil sich der Landkreis und die Gemeinden weitere Defizite der Neckar-Odenwald-Kliniken in dieser Höhe einfach nicht mehr leisten können. Allzu bequem haben sich der Betriebsrat und andere darauf eingerichtet, dass der Landkreis jedes Defizit ausgleicht. Bei drei bis fünf Millionen ging das noch, bei 12 Millionen eben nicht mehr. Und da kann ich als langjähriger Kreis- und Aufsichtsrat durchaus nachvollziehen, dass die Landkreisverwaltung nicht so ganz daran glaubt, dass die angekündigten Sofortmaßnahmen (Verbesserungen bei Dokumentation und Codierung ärztlicher Leistungen, kürzere Verweildauer und Verbesserungen des Entlassmanagements, Einsparungen bei Honorarkräften, Reduzierung des hohen Krankenstandes) jetzt plötzlich zu Millioneneinsparungen führen sollen, wo es zehn Jahre davor nicht geklappt hat. Oft genug hat man das schon gehört – ohne Wirkung.
Ein „weiter so“ wird es mit Sicherheit nicht geben, darauf sollten sich alle einstellen!
Karl Heinz Neser, ehem. Kreis- und Aufsichtsrat