Personal und Kinder des Kindergartens „Die magische 12“ präsentieren sich erfreut und dankbar bei der Neu-Eröffnung ihrer Einrichtung und präsentieren das gespendeten Sofa. (Foto: Jaufmann)
Wiederaufbau geht nur schleppend voran
Götzingen. (jm) Kurz vor dem zweiten Jahrestag des katastrophalen Jahrhundert-Hochwassers im Ahrtal, am 14./15. Juli, erreichte eine erfreuliche, und gleichzeitig auch sehr nachdenklich machende Grußbotschaft aus dem Ahrtal den Verein „Help! Sommermärchen-Team“.
Hatte der Verein doch nach der sich im Ahrtal auswirkenden Flutkatastrophe im Jahre 2021 mehrfach finanzielle Unterstützung und materielle Hilfe für die so hart betroffene Region arrangiert und vor Ort gebracht.
Da wurde einerseits der total verwüstete Kindergarten „Die magische 12“ in Bad Münstereifel finanziell unterstützt, zudem wurde der Einrichtung als zusätzliche Unterstützung auf Wunsch ein großes Polstersofa übergeben.
Unterstützung erfuhr auch eine Familie mit Bezug nach Götzingen, deren Wohnhaus von den Fluten völlig mitgerissen wurde. Außerdem wurden insgesamt 280 große Pressballen Heu von Landwirten der Region organisiert und als Hilfe für flutbetroffene Landwirte ins Ahrtal verbracht.
Von dem als Zwischen- und Verteilerlager des Futters fungierenden Hofgut Krämer in Zülpich aus konnte Matthias Krämer über 20 Pferdehöfe und Landwirtsbetriebe mit dem Futter aus dem Bauland versorgen und so über die Notsituation hinweghelfen.
Zudem hatten sich auch mehrfach privat organisierte Helfertrupps aus der Region im Katastrophengebiet in tatkräftigen Hilfseinsätzen engagiert.
Obwohl man sich bei Help! über die gute Nachricht freute, dass der unterstützte Kindergarten jetzt endlich wieder eröffnet werden konnte und somit auch das von der Firma Möbel-Grammlich gespendete Sofa zum Einsatz kommt, machen doch auch die Begleitinformationen recht nachdenklich.
Zwei Jahre brauchte es immerhin, bis der Kindergarten wieder aufgebaut war, verzögert aufgrund von Material- und Handwerkerengpässen, vor allem aber wegen des unsäglichen Schreib-, Antrags- und Verwaltungsaufwandes.
Landwirt Krämer berichtet leicht resignierend, dass trotz aller Bemühungen und Unterstützung der Wiederaufbau nur schleppend verläuft, dass aber erkennbar das Ahrtal auf jeden Fall nie mehr so werden bzw. sein wird wie und was es einmal war.
Viele weggeschwemmte Gebäude werden wohl für immer verschwunden sein, die Infrastruktur und Wirtschaft kommt nur langsam wieder in Gang, das Geschäfts- und Wirtschaftsgeschehen sowie Gesellschafts- und Vereinsleben sind noch immer extrem beeinträchtigt und Lücken werden da wohl leider auch bleiben.
Bei einer Fahrt durch das Ahrtal, so lässt Hofbetreiber Matthias Krämer wissen, ist unübersehbar „wie dramatisch die Flut war, wie unfassbar deren Auswirkungen sind, da bekommt man Gänsehaut, kommen einem unwillkürlich die Tränen bei der Erinnerung wie es mal war. Unweigerlich tauchen da wieder die Bilder der gigantischen und unfaßbaren Zerstörungen wieder auf“.
Für die vielfältige Unterstützung aus der hiesigen Region jedenfalls kommt großer Dank aus dem Ahrtal, die tatkräftigen Helfereinsätze und vor allem die extrem hilfreiche “Heubrücke Bauland – Ahrtal“ bleibt unvergessen wie von dort vermeldet wird. Besonders erfreulich ist daneben aber auch, dass sich daraus nun auch dauerhafte Kontakte ins Ahrtal ergeben haben.