
(Symbolbild – Pixabay)
Seckach. (lm) Nach dem Gemeinderatsbeschluss, künftig zu Beginn und am Ende jeder Sitzung eine viertelstündige Bürgerfragestunde anzubieten, war die Spannung groß, ob dies angenommen wird. Drei Bürger waren anwesend, verzichteten jedoch auf Wortmeldungen.
Bebauungsplan „Solarpark Flitterbaum“ beschlossen
Ein zentrales Thema war der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Solarpark Flitterbaum“. Die Firma Solavest GmbH aus München präsentierte das Vorhaben zur Errichtung einer rund 12 Hektar großen Photovoltaikanlage im Außenbereich. Der Standort gilt als landwirtschaftlich benachteiligt und ist bereits als Vorrangfläche für Photovoltaik gemeldet.
Die Gemeinde strebt nun die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung an. Aufgeständerte Solarmodule sowie notwendige Nebenanlagen, Wege und Einfriedungen sollen realisiert werden. Die Fläche wird nur geringfügig versiegelt. Parallel zum Bebauungsplanverfahren wird eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig, über die der Gemeindeverwaltungsverband „Seckachtal“ in Kürze entscheiden soll. Ab 2026 heißt dieser Verband „GVV Bauland“.
Fortschritte beim Wasserleitungsbau
Bauamtsleiter Roland Bangert berichtete zum Stand der Ausbaustufe 3 der Wasserversorgungskonzeption. Nach der Winterpause wurden Arbeiten an der Doppelleitung Seckach–Großeicholzheim wieder aufgenommen. Die Rohre vom Fischteich bis zum Hochbehälter Mutschere sind vollständig verlegt, derzeit läuft der Rückbau der Notversorgung zur Wiederherstellung der Straße durch die Bannholzsiedlung.
Die Strecke wurde bereits gefräst, stabilisiert und asphaltiert. Der Tiefbau soll bis Pfingsten – abgesehen von Restarbeiten – abgeschlossen sein. Am 05. Juni, ab 16 Uhr, wird dies mit einem kleinen Grillfest am Sportplatz Großeicholzheim gefeiert.
Für den Umbau des Hochbehälters Mutschere wurde die Firma ENDRESS Elektrogerätebau GmbH aus Bempflingen mit der Lieferung zweier Notstromaggregate zum Nettopreis von 139.307,66 Euro beauftragt. Die Gesamtkosten des Projekts stiegen durch Nachträge und zusätzliche Leistungen um rund 550.000 Euro auf nun knapp 5,3 Mio. Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt bei etwa 1,1 Mio. Euro.
Gemeindeverwaltungsverband Bauland in Vorbereitung
Im Rahmen des Jubiläums „40 Jahre RIO“ unterzeichneten die Bürgermeister von Adelsheim, Osterburken, Ravenstein, Rosenberg und Seckach eine Absichtserklärung zur Gründung des GVV Bauland. Hintergrund ist die zunehmende Komplexität kommunaler Aufgaben sowie Fachkräftemangel und sinkende finanzielle Spielräume.
Bereits jetzt gibt es erfolgreiche Kooperationen, etwa bei Flächennutzungsplanung, Hochwasserschutz, Wasser- und Abwasserversorgung oder Wirtschaftsförderung. Die Fusion der bisherigen Verbände „Seckachtal“ und „Osterburken“ soll die Verwaltungskraft stärken und mittelfristig Synergien heben. Die kommunalpolitische Entscheidungshoheit bleibt bei den jeweiligen Gemeinderäten.
Notfallvorsorge: Seckach rüstet sich
Zum Thema Bevölkerungsschutz und Notfallvorsorge informierte Bürgermeister Thomas Ludwig über aktuelle Planungen. Angesichts zunehmender Unwetter und Katastrophen, wie etwa dem kürzlichen Stromausfall in Spanien und Portugal, soll Seckach vorbereitet sein.
Ein Verwaltungsstab aus Mitarbeitenden und Mandatsträgern wird eingerichtet, geschult und im kleinen Sitzungssaal des Rathauses untergebracht, der mit Notstrom und entsprechender Ausstattung versehen wird. Zudem werden Notfalltreffpunkte eingerichtet, bevorzugt in den Gemeindehallen, um im Krisenfall Information und Grundversorgung (Licht, Heizung, Kochen) sicherzustellen. Dafür sind leistungsfähige Notstromerzeuger und Küchenausstattung für 100–150 Personen vorgesehen.
Die Verwaltung plant, externe Beratungsleistungen für ein umfassendes Notfallkonzept in Anspruch zu nehmen. Von der Risikoanalyse bis zur finalen Übung des Verwaltungsstabs wird eine strukturierte Vorgehensweise umgesetzt. Die Firma Netze BW soll als günstigster Anbieter beauftragt werden. Im Haushalt 2025 sind 155.000 Euro für Investitionen und 60.000 Euro für laufende Kosten eingeplant.