(Foto: pm)
Buchen. (pm) Menschen, die vor Krieg, Not und Verfolgung flüchten, gibt es schon seit Menschengedenken. Ein „Asylstuhl“ symbolisiert einen sicheren Platz für sie. Was modern daher kommt, ist eigentlich eine uralte Tradition: Der „Betzinger Asylstuhl“, heute noch in der dortigen Mauritius-Kirche zu sehen, hat schon vor 1480 Menschen vor willkürlicher Gewalt geschützt und eine Behandlung „nach Recht und Gesetz“ gewährleistet.
Diese Idee hat das Diakonische Werk Württemberg aufgegriffen und im Rahmen der Kampagne „Platz für Asyl in Europa“ dazu aufgerufen, moderne „Asylstühle“ zu gestalten.
Nach der ZGB – dort gestalteten Schreiner- und Friseurazubis einen Stuhl – haben nun auch die Kinder und Mütter, die regelmäßig das Frauenfrühstück im Mehrgenerationentreff besuchen, gleich zwei Asylstühle geschaffen. Bei strahlendem Sonnenschein und mit viel Spaß am Gestalten und an den bunten Farben haben sie die beiden Stühle kreiert, die mit dem Exemplar aus der ZGB dann gleich drei Mal Buchen repräsentieren werden am 15. Mai auf dem Stuttgarter Marktplatz bei der großen Stühle-Installation, die den „Platz für Asyl in Europa“ symbolisieren soll.
Die Diakonie hofft auf möglichst viele bunte Exemplare aus dem gesamten Bundesgebiet, um damit zu zeigen, wie groß aller Kritik zum Trotz das Engagement für Asyl in der Gesellschaft ist. Jeder Asylstuhl zeige, so die Diakonie, dass Menschen bereit seien, Fremde aufzunehmen: „Es sind viele, die sich für ein Zusammenleben in Vielfalt engagieren.“
Info: Das Frauenfrühstück im Mehrgenerationentreff für deutsche und geflüchtete Frauen findet regelmäßig am vierten Donnerstag eines Monats statt, das nächste Mal am 23. Mai und dann am 27. Juni, jeweils von 9.30 bis 11.30 Uhr und steht allen Frauen offen.