Flusskreuzfahrt mit Fieberthermometer

Stadtoberhaupt Herrera Torrez begrüßt die Gäste in Wertheim. Um vor Infektionen sicher zu sein, wird bei Gäste und Besatzung regelmäßig die Körpertemperatur gemessen. (Foto: pm)

Erste Schiffstouristen nach Lockdown – Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez heißt Gäste willkommen

Wertheim.  (pm) Ein langersehnter Schritt in Richtung neuer Normalität: Der erste Flusskreuzer der diesjährigen Saison ging am Montag in Wertheim vor Anker. Ohne die Corona-Krise wäre der Schiffstourismus regulär bereits Ende März angelaufen.

Den 34 Reisegästen bereiteten Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez und Christiane Förster, Geschäftsführerin der Tourismus Region Wertheim (TWG), einen entsprechend herzlichen Empfang an der Anlegestelle Alten Kran. “Es ist ein schönes Signal, dass Schiffstouristen wieder nach Wertheim kommen”, erklärte der OB. Der Tourismus sei ein wichtiger Faktor für die Stadt.

“Genießen Sie Wertheim”, empfahl Oberbürgermeister Herrera Torrez den Reisenden, “wir haben unheimlich viel zu bieten.” Zur Erinnerung schenkte er den Gästen des Kreuzers Nicko Vision einen Bildband über die Main-Tauber-Stadt. Dass es aber nicht bei einem einmaligen Besuch bleiben werde, davon zeigten sich der OB und TWG-Geschäftsführerin Christiane Förster überzeugt: “Sie kommen wieder, weil Sie sich in die Stadt verlieben.”

Waren im vergangenen Jahr 475 Schiffe mit Touristen an Bord nach Wertheim gekommen, sollte 2020 die 500er-Marke geknackt werden. Mehr als 100 Stornierungen musste die Tourismus Region bisher verbuchen. Da die Absagen oft sehr kurzfristig erfolgen, sei eine Prognose schwierig, so Christiane Förster.

Bereits im vergangenen Jahr hatte etwa der Teilnehmer Thomas Steinleger mit seiner Frau die Flusskreuzfahrt gebucht. Die anfängliche Skepsis sei bei Beginn der Reise sofort verflogen gewesen, erklärt der Bielefelder. “Anders als erwartet, aber schön”, lautete sein Fazit.

Auf einen positiven Domino-Effekt für die Branche hofft Kreuzfahrtleiter Christophe Bles: Sollte die Reise von Anfang bis Ende sicher verlaufen, werde das auch Signalwirkung für andere Reedereien haben. Um eine Corona-Infektion unter den Gästen zu verhindern, gelten deshalb strenge Hygienevorgaben auf dem Schiff: Abstand halten, Mundschutzpflicht, Pfeile auf dem Boden zeigen die Einbahn-Laufwege an. Rund 220 Gäste fasst die MS Nicko Vision theoretisch, etwa mit der Hälfte der Zahl könne es in Corona-Zeiten tatsächlich belegt werden, erläuterte Bles.

Die Körpertemperaturen der Teilnehmer werden jeden Abend gemessen, die der Crew sogar dreimal täglich. “Wir gehen null Risiko ein”, betonte der Reiseleiter.

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