
(Foto: Liane Merkle)
Mehrgenerationenspielplatz durch LEADER Regionalgruppe Badisch-Franken gefördert
Schlierstadt. (lm) „Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als bei Gesprächen in einem Jahr“, dieses Zitat von Platon war für Tobias Münch als Initiator und Projektleiter des Mehrgenerationenspielplatzes in Schlierstadt eine äußerst treffende Begründung für die Entscheidung des Ortschaftsrats exakt 222 Tage vor der Einweihung, die Planung und schnelle Umsetzung in Angriff zu nehmen.
„Natürlich machen alle mit – Schlierstadt hält sich fit!“ Wie die Resonanz bei der offiziellen Einweihung des Mehrgenerationen-Spielplatzes im Beisein zahlreicher Ehrengäste und Bürger zeigte, zählen sich tatsächlich Schlierstädter Bürger jeden Alters zu denen, die mitmachen wollen. Das Wetter passte, und das Areal des ehemals einfachen Kinderspielplatzes strahlte einladend auf der kleinen Anhöhe.
Zu dem Bestand mit Wippschaukel, Seilrutsche, Kletterburg und Sandkasten waren neben zwei bequemen Waldsofas, zwei Outdoor-Fahrrädern, ein Outdoor-Kombi Skitrainer-Hüfttrainer, eine Outdoor Ruderbank, ein Bodentrampolin, eine Babynestschaukel und eine Sitzgruppe hinzugekommen und das Ganze noch durch eine Blumenwiese aufgehübscht, auch wenn diese durch die Trockenheit sehr gelitten hatte.
Ein Punkt, den Ortsvorsteher Jürgen Breitinger sehr bedauerte, zu gerne hätte er bei der Eröffnung des Platzes allen Teilnehmern sattes Grün geboten. Dennoch freute er sich über das gelungene Projekt und sein Dank, ebenso wie der von Tobias Münch, ging an die LEADER Regionalgruppe Badisch-Franken und die Stadt Osterburken für die Finanzierung, an die Ortschaftsräte und einige Helfer für die Mitarbeiter und an die großzügigen Nachbarn für weitere Hilfe und Verpflegung während der Aktion, die ungewöhnlich schnell – trotz Corona – umgesetzt worden war.
Wie auch die folgenden Grußwortredner wünschte sich Breitinger, dass der Platz von der Bevölkerung angenommen, von Vandalismus verschont und für Alt und Jung ein Kommunikationsplatz wird.
Doch diese Wünsche dürften gerade in Schlierstadt durchaus zu praktizieren sein. Denn hier schließt mit dieser Maßnahme – so Bürgermeister Jürgen Galm – bereits das dritte LEADER-Projekt erfolgreich ab.
Und LEADER-Förderung bedeutet „Hilfe zur Selbsthilfe“. Gefördert werden Projekt, die dem Zusammenhalt der Gemeinschaft dienen und in einer angemessenen Zeit in Gemeinschaftsleistung durchgezogen werden. In Zahlen waren das 18.000 Euro Fördermittel von LEADER und 5.500 Euro Zuschuss von der Stadt Osterburken.
Tobias Münch strahlte: „Das LEADER-Regionalbudget ist für den ländlichen Raum ein Segen, und für Schlierstadt ein Genuss“. Wie Bürgermeister Galm lobte auch Landrat Dr. Achim Brötel in seinem kurzweiligen Grußwort das ehrenamtliche Engagement der Schlierstädter Bürger zugunsten der Gemeinschaft und nannte den neuen Mehrgenerationenspielplatz in Schlierstadt „Regionalentwicklung, wie wir sie uns wünschen, wie wir sie im Gegenzug aber eben auch dringend brauchen, wenn wir unsere gemeinsame Zukunft aktiv gestalten wollen.“
Die Menschen im Dorf generationsübergreifend zusammenbringen, mit Blühwiese und Baumpflanzung zur Biodiversität beitragen und gleichzeitig mit dem regelmäßigen „Spielplatztreff am ersten Mittwoch jeden Monats“ Bewegung und Kommunikation fördern.
Mit unglaublichen 80 Prozent Förderung biete LEADER dazu eine wertvolle Unterstützung, die gleichzeitig zusätzliche Kräfte vor Ort freisetzt und zeigt, was Bürgersinn und Bürgergeist alles bewirken und bewegen können, so das lobende Fazit des Landrats.
Minister Peter Hauk zeigte sich begeistert von der Idee für diesen Platz und von der Realisierung in Rekordzeit, und diese Begeisterung habe die LEADER-Aktionsgruppe Badisch-Franken geteilt und entsprechend honoriert.
Er übergab die LEADER-Plakette an den Projektverantwortlichen Tobias Münch mit dem Wunsch, dass mit LEADER noch viel Mehrwert im Ländlichen Raum realisiert werden kann. Damit sprach er Alfred Beetz als Leiter dieser segensreichen Einrichtung aus dem Herzen.
Dieser erklärte, dass in den letzten fünf Jahren je elf Gemeinden im Neckar-Odenwald-Kreis und im Main-Tauber-Kreis mit insgesamt 5 Mio. Euro aus diesem Topf gefördert worden seien und er sich wünsche, dass ähnliche Förderzusagen des Regionalbudgets mit Hilfe der Europäischen Union, dem Land Baden-Württemberg und den jeweiligen Kreistagen auch in der Zukunft möglich sein werden.
Nach der kurzweiligen Segnung des Platzes und der Menschen durch die Geistlichen Pfarrer Jean Leonard und Pfarrer Thomas Schnücker übergaben die Ehrengäste mit Hilfe zahlreicher Kinder den Mehrgenerationenspielplatz mittels Durchschneiden des Roten Bandes an die Schlierstädter Bürger, was mit einem gemütlichen Umtrunk auf dem örtlichen Schulhof noch generationsübergreifend gefeiert wurde.