
(Foto: Liane Merkle)
„Mobilität ist ein Stück Lebensqualität“
Mudau. (lm) War der Rollator-Führerschein in der Steinbacher Senior:innenresidenz „Haus Theresa“ schon ein toller Erfolg für die Organisator:innen gewesen , so bezeichneten die Verantwortlichen den zweiten Teil des Projekts in der Mudauer Senior:innenpflege Geras als absoluten Kracher.
Denn nach zwei durchaus anspruchsvollen Praxisstunden holten sich hier 40 geprüfte Rollator-Fahrer:innen ihren verdienten Führerschein ab. Diesem Personenkreis, teilweise aus der Gemeinde, teilweise aus dem Pflegeheim Geras, war offensichtlich sehr bewusst, wie sehr „Mobilität ist ein Stück Lebensqualität“ ist, und dass der sichere Umgang mit einem Rollator maßgeblich zu dieser Lebensqualität beitragen wird.
In diesem Sinne hatte der Heimat- und Verkehrsverein Mudau mit Hans Slama und Willi Müller als Hauptinitiatoren ein Seminar zum Rollator-Führerschein organisiert und dazu Gerhard Engelhardt und Albert Ullrich von der Verkehrswacht Buchen, Klaus und Alfred Kempf von der Kreisverkehrswacht Hohenlohe sowie Marina Herbst-Linsler vom Sanitätshaus Beyer und Pflegedienstleiterin Baier mit ihrem Team von der Senior:innenheim Geras mit ins Boot genommen.
Mit Klaus Kempf hatten sie einen versierten Moderator gefunden und mit seinem Team geduldige Lehrmeister:innen, die wirklich kein Training ausließen auf dem eigens aufgebauten Parcours, der alle nur möglichen Schikanen aufwies.
Erster Tipp von Klaus Kempf: „Betrachtet euren Rollator als Freund, denn mit ihm kommt ihr aus den eigenen vier Wänden, könnt andere Menschen treffen, und Gespräche führen, habt Bewegung, seid an der frischen Luft und schützt euch vor der Vereinsamung“.
Doch zum Genuss mit diesem Freund gehört natürlich die korrekte Handhabung, und die beginnt damit, dass die Handgriffe auf die richtige Höhe eingestellt werden und die Nutzer:innen im Rollator und nicht dahinter gehen, und zwar aufrecht.
(Foto: Liane Merkle)
Die richtige Höheneinstellung ist gegeben, wenn die Nutzer:innen mit hängenden Armen am Rollator stehen und die Griffe etwa auf Höhe den Uhrenarmbands eingestellt werden. Beim Laufen darf der Freund nicht zu weit nach vorn geschoben und der Sitz sollte nur bei angezogener Bremse genutzt werden.
Im Parcours lernte dann jeder Teilnehmer:innen, dass Türschwellen und Bordsteine bewältigt werden können, indem die Breme festgestellt, der Rollator auf die Hinterräder gekippt, dann die Bremsen wieder gelöst, der Rollator vorgeschoben und wieder abgesetzt wird. Danach die Hinterräder hochheben und nachziehen.
Ganz wichtig war auch der Ratschlag, dass die Nutzer:innen von Rollatoren gut gesehen werden und darum helle Kleidung tragen sollten. Und dann kam die größte Herausforderung, denn ein Bus von Mechler-Reisen parkte direkt neben dem Führerschein-Gelände und André Mechler klappte persönlich eine Rampe aus.
Als alle den Einstieg, die Platzsuche, die Sicherung des Rollators und dann den Ausstieg meisterten, erhielten alle Teilnehmer:innen den Rollator-Führerschein.