15.06.10
Im Plenarsaal des Bundestages: Der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Odenwald-Tauber, Alois Gerig, trifft seinen „Kollegen“ Felix Krones. Der 16-jährige Schüler aus Oberschefflenz nahm am Bundestags-Planspiel für Jugendliche teil. (Foto: privat)
Neckar-Odenwald-Kreis/Berlin. Vom Planspiel “Jugend und Parlament” berichtet Felix Krones:
Mein Name: Stefan Adler (55), ledig, zwei Kinder, Sozialarbeiter aus Tangerhütte (Sachsen-Anhalt). Diese neue Identität bekam ich nach meiner Ankunft in Berlin zugelost. In der Hauptstadt nahm ich am Planspiel „Jugend und Parlament“ teil.
Aber zunächst einmal von vorne: In Wirklichkeit heiße ich Felix Krones (16), bin Schüler und komme aus Oberschefflenz. Dank „Jugend und Parlament“ konnte ich 4 Tage lang an dem Planspiel des Bundestags mitmachen, das politisch interessierten jungen Menschen die Möglichkeit gibt, in die Rolle eines ihnen zugelosten fiktiven Abgeordneten zu schlüpfen. Vorgeschlagen werden die Jugendlichen von den „echten“ Abgeordneten im Bundestag.
Bei „Jugend und Parlament“ wird die Arbeitsweise des Deutschen Bundestages nicht nur erklärt. In dem Planspiel erhalten die Teilnehmer auch die Möglichkeit, die Parlamentsarbeit selber zu erleben und zu gestalten. Alle Teilnehmer übernehmen dabei die Rolle von Bundestagsabgeordneten fünf fiktiver Parteien, wobei ich der CVP (Christliche Volkspartei) zugelost wurde, die ungefähr der CDU/CSU-Fraktion entsprechen sollte.
Mit Hilfe der Profile, welche die zu spielenden Personen charakterisierten und deren politische Prioritäten aufzeigten, konnten sich die Teilnehmer in ihre zugeloste Rolle hineinversetzen. In den Fraktionen, Ausschüssen und im Plenum wurden vier parlamentarische Vorlagen zu den Themen Direkte Demokratie, Einheit vollenden, Zukunft der Rente und Alkoholverbot beraten, verändert und letztlich beschlossen. Dies ermöglichte einen lebendigen und realitätsnahen Einblick in die Abläufe der parlamentarischen Arbeit im Deutschen Bundestag.
Ich selbst war im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie, der sich mit dem Thema Alkoholverbot auseinander setzte. Des Weiteren war ich Schriftführer. Als Schriftführer kam mir die Aufgabe zu, neben dem Bundestagspräsidenten Platz zu nehmen und diesen bei der Sitzungsleitung zu unterstützen. Die simulierten Plenarsitzungen wurden von dem echten Präsidenten bzw. den Vizepräsidenten des Bundestages geleitet.
Das Beste war die nahezu komplette Bewegungsfreiheit in den verschiedenen Gebäuden des Bundestages. So konnte ich die Räumlichkeiten in Augenschein nehmen, in denen auch in der realen Politik die Entscheidungen getroffen werden.
Abends nach der Arbeit kam das Gesellige nicht zu kurz. So konnte ich Kontakte zu anderen Teilnehmern – Jugendliche aus der ganzen Bundesrepublik – knüpfen. Zusammenfassend kann ich „Jugend und Parlament“ als eine sehr interessante und lehrreiche Zeit beschreiben, die mir Einblicke hinter die Kulissen der Politik lieferte. Das Planspiel hat mir geholfen, die schwierige und stressige Arbeit der Abgeordneten noch stärker schätzen zu lernen und zu verstehen.
Letztendlich will ich dem CDU-Bundestagsabgeordneten Alois Gerig danken, durch dessen Vorschlag mir die Teilnahme an „Jugend und Parlament“ ermöglicht wurde.