Joe Cocker im Elzpark. (Foto: privat)
Mosbach. Eine versöhnliche Abschlussbilanz des Mosbacher Sommers konnte jetzt das Organisationsteam um Christine Funk, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Mosbach, präsentieren. Obwohl durch das nasskalte Wetter viele Veranstaltungen im Saal stattfinden mussten und natürlich Einbußen zu verzeichnen sind, kamen zu den 35 Veranstaltungen doch rund 25.000 Zuschauer. Oberbürgermeister Michael Jann: „Auch der 26. Mosbacher Sommer lief trotz einiger Abstriche wegen des Wetters sehr erfolgreich. Wir setzen jedenfalls weiter auf Kultur als Sympathieträger und Faktor für Lebensqualität.“ Sein besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr den Förderern Sparkasse Neckartal-Odenwald, Stadtwerke Mosbach, den Firmen Live art, Licht- und Beschallungstechnik, KWM Weißhaar, Noweda und Motip Dupli.
Bei schönstem Wetter begann der Jubiläumssommer mit dem Schul- und Jugendchorfestival mit insgesamt über 600 Mitwirkenden auf dem schönen Mosbacher Marktplatz und im Stadtgarten am See. Nur weil noch rund 100 Stühle nachgeordert worden waren, konnten alle Interessierten das Theaterstück „Wilhelm Tell“ der Badischen Landesbühne auf dem Mosbacher Marktplatz erleben. Das 1. Mosbacher Sambafestival „MobaCabana“ genossen an einem schönen Samstagabend rund 1.000 Besucher – das war eine der schönen Überraschungen des Sommers. Joe Cocker wollten 5.000 Besucher sehen, In Extremo und Schandmaul rund 3.000 – und trotz des widrigen Wetters mit Starkregen und aufgeweichter Wiese sind die Konzerte zur Zufriedenheit aller über die Bühne gegangen.
Unter einem guten Stern stand auch in diesem Jahr wieder das beliebte Internationale Straßentheater. Viele Tausende Besucher ließen sich bei angenehmem Sommerwetter begeistern von neun Gruppen aus sechs Ländern und flanierten von einer Bühne zur anderen durch die Fußgängerzone, um nur ja nichts zu verpassen von den schrillen, skurrilen und niemals langweiligen Darbietungen.
Das Gitarrenkonzert „Noche Española“ mit Gruber & Maklar und dem Amadeus Guitar Duo war laut Rezensentin „ein grandioses Erlebnis“, „ein Gipfeltreffen zweier Ensembles der absoluten Weltspitze“, einer der Höhepunkte des Mosbacher Sommers. Dazu wurde auch die Vorstellung der dritten CD von JAZUL mit Ingolf Burkhardt, wo der Hospitalhof aus allen Nähten platzte. Hier nennen muss man auch das letzte Konzert mit Homebound, das wegen der kalten Witterung und der zu erwartenden Feuchte im Burggraben in die Alte Mälzerei verlegt wurde. Das haben nicht alle Besucher gutgeheißen. Es wurde dann trotzdem ein sehr schönes und stimmungsvolles Konzert.
Endlich einmal bei unglaublich tollem warmem Sommerwetter bis zum Schluss konnten rund 350 Zuschauer das klug zusammen gestellte Programm bei den 12 Tenors genießen und über 1.000 Besucher die launige Conference von Mathias Holtmann, die szenisch dargestellten Übersetzungen der Texte und die Musik bei SWR1 Pop und Poesie. Genau so wünscht man sich den Mosbacher Sommer immer.
Schade finden es die Programmmacherinnen, dass beim Kabarett- und Comedy-Genre nur zählt, was aus Radio – und Fernsehprogrammen bekannt ist. Trotz der sehr sorgfältigen Auswahl kamen sowohl bei Sebastian Schnoy als auch bei FIL zu wenige Zuschauer. Das gilt leider auch für Fast Faust mit Karl-Heinz Helmschrot, der mit seinen abwechslungsreichen Einfällen begeisterte.
Das Wetter hat leider mehrere Veranstaltungen sehr beeinträchtigt und damit auch den Besuch. Da sind an erster Stelle die Open Air Filmnächte zu nennen. Dazu gehören aber auch die School’s Out Party in der Pattberghalle und das Spielefest, das ganz kurzfristig noch gerettet und in die Jahnhalle verlegt worden war. Das haben zwar 300 kleine und große Leute voll ausgenützt und gemeinsam in einer schönen entspannten Atmosphäre an einem total verregneten Sonntag gespielt. Der große Aufwand hätte aber sicher mehr Besucher verdient gehabt.
Merkwürdigerweise waren die Kinderveranstaltungen fast alle nicht gut besucht, obwohl die Programmmacherinnen davon überzeugt waren, ein sehr schönes Programm anzubieten. Dasselbe gilt auch für die Jugendlichen bzw. das junge Publikum organisierten Veranstaltungen, die schon erwähnte School’s Out Party und die Rocknacht bei schönstem Wetter im Burggraben mit Fox Named King und The Fog Joggers.
Zu einer gesamten Partymeile wurde am vergangenen Freitag die Mosbacher Altstadt mit Auslegern in die Krone nach Diedesheim, ins Peaktime, Brauhaus und zu den Kleintierzüchtern. Es kamen etwa 3.100 Besucher. Dank des Alkoholverbotes in der Fußgängerzone und der starken Präsenz von Polizei und Ordnungskräften ging es absolut friedlich und gesittet zu.
Finanziell weiß das Kulturamt der Stadt noch nicht so genau, wo es steht, die heftige Einbuße bei einigen Events kann vermutlich nicht ausgeglichen werden. Sicher wird es auch im nächsten Jahr einen Mosbacher Sommer geben.