Bio-Hirsch-Stammtisch pflanzt Mahnmal für Umweltschutz und Frieden
Ginkgo-Blätter. (Foto: Thor/Wikipedia)
Schollbrunn. Nachdem Waldbrunns älteste Gaststätte nach über 350 Jahren in Familienbesitz aus gesundheitlichen Gründen seine Pforten schließen musste, drohte dem dort regelmäßig stattfindenden Stammtisch die Heimatlosigkeit, weshalb man dem Angebot von Frank Nuscheler vom Landgasthof Hirsch, auch bekannt als Bio-Hirsch, gerne folgte und dort eine neue Heimat fand.
Um der neuen Verbundenheit Ausdruck zu verleihen organisierte der Stammtisch des „Bio-Hirschen“die Pflanzung eines Ginkgo-Baumes vor dem Dorfgasthaus. Damit ersetzen die Stammtischmitglieder eine altersschwache Kastanie, die während eines Sturmes das Gebäude beschädigte und deshalb im vorigen Jahr gefällt werden musste.
„Der „ginkgo biloba“ ist seit 250 Millionen Jahren auf der Erde zu finden und damit die älteste noch lebende Pflanzenart“, berichten die Stammtischler im Rahmen einer kleinen Feierstunde bei der Pflanzung. Auch der alternde Goethe sei von dem Baum fasziniert gewesen, weshalb er seiner späten Liebe Marianne von Willemer im „West-östlichen Divan“ das Gedicht „Ginkgo biloba“ widmete, so eine weitere Anekdote zu diesem einzigartigen Baum. Als 1945 in Hiroshima bei der Atombombenexplosion ein heiliger Ginkgo in Flammen aufging, trieb er im nächsten Frühjahr wieder aus und lebte weiter.
Auch aus diesem Grund wurde der Ginkgo vom „Deutschen Kuratorium Baum des Jahres“ zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden ernannt und zum „Bau des Jahrtausends“ gewählt. Diesem Geist folgend wählte der Stammtisch genau diese Baumart, um damit die Verbundenheit zu Frank Nuscheler und seinem Bio-Hirsch auszudrücken. Man wünsche dem Bio-Wirt die gleiche Stärke, wie sie den Ginkgo auszeichnet.
Von links: Bio-Hirschwirt Frank Nuscheler mit den Stammtischmitgliedern Ingrid Führing, Dieter Führing, Hans Schulz und Arthur Baumbusch, die den Ginkgo in die Erde brachten. (Foto: privat)