von Liane Merkle
Klaus Scholl sorgte für eine „Lachtränenüberschwemmung“
Mudau. „Genießen mit allen Sinnen“ könnte man die jüngste Veranstaltung von „Mudau G’schmackvoll“ unter der Regie der KaGeMuWa überschreiben. Angefangen beim Begrüßungscocktail und dem darauf folgenden Menü von Jutta und Clemens Hauk und der „Essensbegleitmusik“ der Mudauer „Jungen Wilden“ über die Augenschmaus-Darbietungen der Tanzfabrik, der Lachsalven–Attacken von Klaus Scholl bis hin zum heiter Besinnlichen Schluss mit Yves und Matschek vor dem süßen Betthupferl war dieser Abend ein ausgesprochen ganzheitlicher Genuss.
Versprochen hatte Moderator Ralf Späth „ Musik von A wie ABBA bis B wie Bonnie M, doch die Bandbreite der „Jungen Wilden“ war noch viel größer und perfekt unaufdringlich zur Menübegleitung.
Die Brüder Tobias und Alexander Groß, die zusammen mit Fabian Scheuermann bekannte Stücke ganz hervorragend auf ihren Akustikgitarren interpretierten, meisterten ihre Debüt mit Bravour. Ebenso glänzte die siebenköpfige Mädchenband, die sich zusammen setzte aus Pia Dambach, Theresa Link, Julia Pittner (alle Saxophon), Laura Dambach, Kristin Link, Alisa Speer (alle Klarinette) und Melina Schmitt (Querflöte), die unter Leitung von Ralph Müller zusammen gefunden hatte. Schade nur, dass sie hinter ihren großen Notenständern kaum zu sehen waren. Der Auftritt hätte durchaus auch den visuellen Genuss verdient gehabt.
Der folgte dafür zu mehr als 200 Prozent mit „TanzART“ der örtlichen Tanzfabrik. Jasmin Mechler präsentierte eine große Schar ihrer engagierten Tänzerinnen fast aller Altersgruppen in einem harmonisch abgestimmten Tanztheater, das moderne, orientalische, lateinamerikanische und klassische Tanzstile harmonisch miteinander verband. Und in dieser Harmonie entstand ein kleines Kunstwerk mit Farben, das die Kreativität aller beinhaltete. Donnernder Beifall war der Dank für Lebensfreude pur, die da von der Bühne herunterstrahlte.
Und dann gab es kein Halten mehr: 100 Prozent Klaus Scholls, also Pullover, Hocker und Sprudel und eine unvergleichliches Mimikspiel forderten schon die ersten Lachsalven heraus, ohne dass ein Wort gesprochen wurde. Als dann aber Physik- und Aufklärungsunterricht „à la KS“ folgten, drohte eine Lachtränenüberschwemmung in der Odenwaldhalle.
Spielend und ohne „Horrido“ schaffte der Odenwälder Comedian den Übergang von den Schoßauer Verkehrsnachrichten zum 75. Geburtstag seines Schwiegervaters und dem Horrortrip durch IKEA. Und er schaffte im positivsten Sinne auch sein Publikum, das sich schließlich nur noch den schmerzenden Bauch hielt und die Tempos zückte, um die Lachtränen abzuwischen.
Wie gut, dass Matthias Hauk und Marcel Hört als Yves & Matschek die Gemüter der Anwesenden mit ihren ungewöhnlichen Darbietungen wieder beruhigen konnten. Was aber weit entfernt von „langweilig“ war. Erstmals zusammen auf „großer Bühne“ präsentierten die beiden mit Gitarre und Panflöte neben vertrauten Klassikern auch in eigene Balladen und Gedichte. Mal sinnieren sie, ob „die Bäume, ja sie stecken an mit grenzenloser Phantasie in die Köpfe“, mal fragen sie heiter-humorvoll nach der perfekten Bräunungszeit von Toasten, aber immer waren ihre Beiträge genaues Hinhören und manchmal mit Unterstützung einiger Tänzerinnen auch Hinsehen wert.
Auf jeden Fall trug auch diese „G’schmackvoll“-Veranstaltung ihren Namen zu Recht und schloss nahtlos an die bisherigen Erfolge dieser Serie an.