von Liane Merkle
Auf großes Interesse stieß einmal mehr das Nahwärmenetz Großeicholzheim. (Foto: Liane Merkle)
Großeicholzheim. „Es gilt weitere Wärmekunden für das Nahwärmenetz zu gewinnen, um eine höhere Netzverdichtung zu erreichen und somit auch die Wirtschaftlichkeit weiter zu verbessern. Je besser das Netz ausgelastet ist, umso günstiger kann die Nahwärme geliefert werden“. So die Kernaussage aus der kürzlich in der Großeicholzheimer Tenne durchgeführten Informationsveranstaltung der “Bürger-Energie-Großeicholzheim eG i.G.“ über die deutlich erkennbaren Fortschritte in Sache der Wärmeversorgung Großeicholzheims mittels Nahwärme aus der Biogasanlage in der Bannholzsiedlung.
Im Beisein zahlreicher Mitglieder und Kunden erläuterten Vorstandsvorsitzender Reinhold Rapp, Vorstandsmitglied Roland Bangert und Dipl.Ing. Wolfgang Schuler vom gleichnamigen Ingenieurbüro den derzeitigen Sachstand bezüglich der Genehmigungen, Förderanträge und Mitgliederentwicklung sowie vor allem die aktuelle Trassenplanung. Mit erkennbarer Freude stellten die Verantwortlichen fest, dass es aufgrund der akribisch und fachlich fundierten Planungsverwirklichung langsam aber sicher ernst wird mit der “Bürger-Energie-Versorgung“ im Seckacher Ortsteil Großeicholzheim.
Mit dem Ziel, zusätzlich 30 Vollabnehmer entlang der Trasse des Nahwärmenetzes als Kunden zu gewinnen, könne man auf rd. 120 potentielle Kunden stolz sein, die eine jährliche Wärmeabnahme von knapp 3 Mio. kWh erwarten lassen. Die regelmäßig durchgeführten Sprechstunden und Informationsveranstaltungen bildeten dabei die Grundlage für individuell angepasste Investitionen und beeindruckten die Interessenten auch mit belegbaren Zahlen bezüglich des allgemeinen Einsparpotentials und der zu erwartenden genossenschaftlichen Renditeausschüttung. Bei einer Gesamtinvestition in Höhe von knapp 3,7 Mio. € können aus verschiedenen Töpfen Fördermittel im Umfang von rd. 960.000 € erwartet werden; die restliche Finanzierung soll über die Einlagen der Mitglieder und Kunden sowie eine Kreditaufnahme sichergestellt werden.
Als anstehende Vorhaben wurden die Einzahlung der Pflichtanteile bis 01. November 2012, Hausbegehungen von Oktober bis Mitte November diesen Jahres, weitere Planungen bis Ende Januar 2013 und die eigentliche Bauphase von April bis November 2013 genannt. Der Arbeitsschwerpunkt des ausschließlich ehrenamtlich tätigen Vorstands liegt derzeit bei der Einwerbung der Fördermittel sowie der Sicherstellung der Finanzierung. Außerdem steht die Genossenschaftseintragung kurz bevor und dann können wieder neue Mitglieder aufgenommen werden. Ausblickend erläuterte man auch die Detailplanungen der Haupt- und Hausanschlussleitungen sowie die Einwerbung von weiterem Eigenkapital über zusätzliche Genossenschaftsanteile, die mit 2,5 Prozent verzinst werden, wenn die Genossenschaft Gewinne ausweist. Die Vortragenden erläuterten auch unisono, dass ein Anschlusswunsch nach der Fertigstellung des Netzes so gut wie nicht mehr realisierbar sein wird. Es gelte also für „Noch Unentschlossene“, schon in allernächster Zukunft eine Entscheidung zu fällen. Des Weiteren könnte mit den anvisierten 30 Mehranschlüssen nicht nur die Wirtschaftlichkeit nochmals nachhaltig verbessert, sondern auch ein sehr viel höherer Förderzuschuss erwartet werden. An alle Mitglieder und Kunden richtete sich daher der Appell, bei ihren Nachbarn, Freunden und Bekannten weiter kräftig die Werbetrommel für das Nahwärmenetz zu rühren.
Nach der endgültigen Festlegung der Hauptleitungstrassen mit notariellen Dienstbarkeiten im Grundbuch der jeweiligen öffentlichen und privaten Grundstücke, der Ausschreibung der Tiefbauarbeiten und der Zusatzheizung soll dann spätestens im November nächsten Jahres mit der Wärmelieferung an die Kunden begonnen werden. Vorstand, Aufsichtsrat und Ingenieurbüro standen im Anschluss an die Info-Veranstaltung noch für Fragen, Anregungen und Informationen zur Verfügung, wovon reger Gebrauch gemacht wurde.