Wertheim/Bettingen. Bisher erhielten meist ältere, insbesondere russisch sprechende Mitbürger so genannte „Schockanrufe“, in den ihnen ein besonders schweres Schicksal oder ein Unglück ihrer näheren Verwandte vorgegaukelt wird. Am Montag tauchte allerdings eine neue Variante in Wertheim auf. Eine unbekannte Frau rief bei einem Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde in Bettingen an und erzählte, dass sie mit ihrer Familie in Spanien in Urlaub gewesen wäre und sie auf der Rückfahrt einen Unfall mit einem Lastwagen gehabt hätten. Mann und Sohn seien dabei ums Leben gekommen. Nachdem die Einäscherung nun erledigt sei, habe sie selbst jetzt kein Geld mehr für die Rückfahrt und bat deshalb um eine Unterstützung.
Der Pfarrer wurde allerdings misstrauisch und erkannte, dass die angebliche „Frau Schneider“ nicht zu seiner Gemeinde gehört und auch die angebliche Adresse nicht existiert. Als die Betrügerin merkte, dass sie den Pfarrer nicht übers Ohr hauen konnte, legte sie auf. Der Geistliche reagierte goldrichtig und informierte die Polizei. Die vermeintlich in Not geratene Frau sprach mit gebrochenem, aber relativ gutem Deutsch. Offenbar handelt es sich bei den Tätern um eine Bande, die es mit ihrer Masche auf kirchliche Einrichtungen abgesehen hat. Wer hat Beobachtungen gemacht?
Hinweise nimmt das Polizeirevier Wertheim unter Telefon 09342/9189-0 entgegen.