MdB Dr. Dorothee Schlegel moderierte Podiumsdiskussion der SPD-Bundestagsfraktion in Mosbach
Mosbach. (pm) „Ausnahmen sind beim Mindestlohn nur sehr eingeschränkt möglich“, betont die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Dorothee Schlegel. Einer vielfach geforderten Freistellung für bestimmte Branchen, die auch aus den Reihen der Landwirtschaft kommen, steht sie kritisch gegenüber.
Als Abgeordnete eines ländlich geprägten Wahlkreises legt Schlegel viel Wert auf den Dialog mit den Landwirtinnen und Landwirten. Sie lud daher zu einer Podiumsdiskussion der SPD-Bundestagsfraktion nach Mosbach ein, um den von der SPD durchgesetzten Mindestlohn für den Bereich Landwirtschaft zu diskutieren.
Für die Veranstaltungsreihe „Fraktion vor Ort“ hatte Schlegel ihren Fraktionskollegen MdB Willi Brase aus dem nordrhein-westfälischen Siegen eingeladen. Als Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist Brase ein profunder Kenner der Landwirtschafts- und Strukturpolitik im ländlichen Raum.
Im Kulturzentrum „Fideljo“ diskutierten rund 40 Interessierte nach der sogenannten Fishbowl-Methode, einer dynamischen Alternative zur Podiumsdiskussion, in der ein freier Stuhl abwechselnd aus dem Publikum besetzt wird.
Als Moderatorin begrüßte Schlegel neben Michael Allgaier vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter den Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Josef Bittler. In der lebhaften Debatte ging es um die viel diskutierte Frage, ob der Mindestlohn auf Kosten von Arbeitsplätzen gehen würde, was Brase allerdings mit Verweis auf zahlreiche Vergleichsstudien verneinte.
Zur Sprache kam das Spannungsverhältnis zwischen den für Lebensmittel erzielbaren Preisen in Verbindung mit den Erzeugungskosten. Neben Herbert Kempf vom Bauernverband Neckar-Odenwald ergriff auch der Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher Spargel- & Erdbeeranbauer, Simon Schumacher, das Wort. „Die Landwirte müssten für ihre Produkte mehr Geld bekommen und keine Aufstockung nach Nutzfläche!“, hieß es aus dem Publikum in Bezug auf die EU-Beihilfen. „Wenn man diese streichen würde, wären viele landwirtschaftliche Betriebe sofort vom Markt“, entgegnete darauf Willi Brase. Er bezeichnete den Mindestlohn als einen bedeutsamen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit, für den die SPD mit guten Gründen lange erfolgreich gekämpft habe: „Weil man von seiner Arbeit leben können muss, muss der Mindestlohn auch in der Landwirtschaft gelten!“ MdB Dr. Dorothee Schlegel dankte allen für die spannende Diskussion und lud abschließend zu einem kleinen Stehempfang, bei dem noch so manche zuvor aufgeworfene Detailfrage vertieft wurde.