444 Flüchtlinge aufgenommen und versorgt
Wertheim. (pm) Es ist fast schon so etwas wie Alltag eingekehrt in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) für Flüchtlinge im Reinhardshof. Und das gerade einmal knappe 24 Stunden nach der Nachricht, dass ab Sonntagnachmittag die, nun ehemalige, Außenstelle der Hochschule der Polizei vorzeitig belegt werden müsse. Um 18.30 Uhr war der erste Bus aus München am Reinhardshof eingetroffen, bis Mitternacht waren dann 444 Frauen, Männer und viele Kinder aufgenommen und erstversorgt.
Er sei „sehr, sehr stolz darauf, mit welchem Einsatz und Engagement die Angehörigen von Freiwilligen Feuerwehr (FFW) und Deutschem Roten Kreuz (DRK), des Technischen Hilfswerkes (THW) und viele, viele freiwillige Helfer des Vereins ‚Willkommen in Wertheim‘ und darüber hinaus daran gegangen sind, den Flüchtlingen ein herzliches Willkommen zu bereiten“, sagte gestern Mittag Oberbürgermeister Stefan Mikulicz bei der ersten Pressekonferenz nach dem Bezug der LEA. Innerhalb kürzester Zeit sei es gelungen, „geordnete Verhältnisse herzustellen und die Polizeihochschule so umzugestalten, dass die notwendigen Abläufe nahezu reibungslos möglich sind“, so Mikulicz.
Er betonte auch bei dieser Gelegenheit noch einmal, dass „wir hier in der LEA in Wertheim über die reine Flüchtlingsverwaltung hinausgehen und zu einer echten Flüchtlingsbetreuung kommen wollen“. Deshalb werde man auf die Vereine und weitere Bürgerinnen und Bürger zugehen und um deren Unterstützung bitten. „Wir wollen unmittelbare Kontakte von Mensch zu Mensch erreichen.“ Wie die Rednerinnen und Redner nach ihm würdigte der Oberbürgermeister das reibungslose Zusammenwirken aller Kräfte. Hier komme Wertheim die Erfahrung, die man bei den regelmäßigen Hochwassern mache, zugute.
Noch am Sonntag wurde Clemens Bohnacker vom Regierungspräsidium als Beauftragter für die Landeserstaufnahmeeinrichtung eingesetzt. Bohnacker kennt sich vor Ort aus, bisher ist er stellvertretender Leiter der Außenstelle der Polizeihochschule und war in dieser Funktion auch den Sitzungen der Arbeitsgruppe, die den LEA-Betrieb vorbereitet, beteiligt. Auch Bohnacker zeigte sich „tief beeindruckt, wie toll das hier angelaufen ist“. Sich selbst sieht er derzeit vor allem als Mittler zwischen den verschiedenen Beteiligten. Man versuche nun, so rasch wie möglich zu einem geordneten Ablauf zu kommen.
Die Hochschule werde die Liegenschaft, in der sie derzeit noch zwei Gebäudeteile belegt, nun noch früher räumen und die vorhandenen Möbel in den Gebäuden, die als LEA genutzt werden, dem Regierungspräsidium überlassen. Von dort rechnet Bohnacker in Kürze mit erstem Personal, das die Organisation aufbaue. „Bis dahin und solange wir gebraucht werden, sind wir mit unseren Leuten vor Ort“, versicherte der OB an dieser Stelle. Vertreter der beteiligten Organisationen schilderten im weiteren Verlauf der Pressekonferenz ihren Anteil am Aufbau der Landeserstaufnahmeeinrichtung.
(Foto: pm)