Wertheim. (ots) In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam es in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Wertheim zu mehreren Vorfällen, bei denen ein Großeinsatz der Polizei ausgelöst wurde (NZ berichtete). Elf Bewohner der Einrichtung wurden von der Polizei dabei in Gewahrsam genommen, mehrere Personen erlitten Verletzungen und mussten teils in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wird gegen einen Hauptverdächtigen, einen 28-jährigen iranischen Staatsangehörigen, sowie weitere Personen wegen verschiedener Straftatbestände ermittelt. Ein 18-jähriger afghanischer Staatsangehöriger befindet sich wegen seiner schweren Verletzungen noch immer stationär in einer Spezialklinik; Lebensgefahr besteht nicht.
Trotz umfangreicher Ermittlungen am heutigen Tag konnte die Ursache, die letztlich zur Eskalation geführt hat, noch nicht abschließend geklärt werden. Das Polizeipräsidium Heilbronn beabsichtigt, zur weiteren und schnellen Aufklärung des Sachverhalts die Einsetzung einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe aus Beamten der Schutz- und Kriminalpolizei. Im Rahmen des ersten Einschreitens der Polizeibeamten mussten auch Maßnahmen gegen einen Bewohner der Einrichtung getroffen werden, der zunächst im Verdacht stand, an einer ansteckenden Krankheit zu leiden. Dieser Erstverdacht konnte jedoch im Rahmen der ärztlichen Feststellungen bislang nicht bestätigt werden. Vorsorglich werden jedoch weitere Untersuchungen durchgeführt. Polizeibeamte wurden in diesem Zusammenhang nicht verletzt.
In enger Abstimmung zwischen der Leitung der Einrichtung und der Polizei wurden noch am heutigen Tag alle elf an der Auseinandersetzung direkt beteiligten Bewohner in andere Einrichtungen verlegt, nachdem die polizeilichen Ermittlungen und Durchführung erkennungsdienstlicher Maßnahmen bei diesem Personenkreis abgeschlossen waren.