
Friederike Kroitzsch (5.v.re.) ninmt den Publikumspreis entgegen. (Foto: Jane Jachens)
Museum Wagenschwend gewinnt überregionalen DigAMus-Publikumspreis
Osnabrück. (gs) Es ist eine tragische Geschichte, die sich in das kollektive Gedächtnis des kleinen Ortes Wagenschwend eingebrannt hat. Am 24. Februar 1945, nur wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs, kommt es in einem Wagenschwender Gasthaus zu einer Schießerei, bei der vier Menschen sterben. Darunter auch Hanka Szendzierlarz, eine polnische Adlige, die in einer Fabrik in Krumbach Zwangsarbeit leisten musste.
In monatelanger, ehrenamtlicher Arbeit haben Mitglieder des Wagenschwender Museumsvereins gemeinsam mit einem Illustrator die Geschichte zu einem Film verarbeitet – und dafür nun den DigAMus-Award in der Kategorie „Publikumspreis“ gewonnen. Mehr als 1.500 Stimmen vereinte der Film „Hanka“ per Internetabstimmung auf sich.
Die Preisverleihung fand im Theater Osnabrück statt, im Rahmen der Jahrestagung des Deutschen Museumsbundes. „Wir freuen uns sehr, dass uns bei der Abstimmung im Internet so viele Menschen unterstützt haben“, so der Wagenschwender Museumsleiter Gerhard Schäfer.
Um den DigAMus-Award hatten sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Museen und Gedenkstätten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum in mehreren Kategorien beworben. Das Museum Wagenschwend war mit seinem Film-Projekt in der Kategorie “Kleines Budget” nominiert, wurde in dieser Kategorie aber geschlagen vom Badischen Landesmuseum und dem Historischen Museum Saar, die in dieser Kategorie Preise zuerkannt bekamen.
Aber immerhin: Den Publikumspreis durften die Wagenschwender mit nach Hause nehmen. „Der bekommt nun im Museum Wagenschwend einen Ehrenplatz!“, so Museumsmitglied Friederike Kroitzsch, die den Preis bei der Verleihung in Osnabrück persönlich entgegennehmen durfte.
„Unser Dank geht an unsere zahlreichen Unterstützer, besonders aber an den ehrenamtlichen Produzenten des Films, Museumsmitglied Lutz Berger und natürlich den Illustrator Marten Lojenburg aus Hamburg!“, so Kroitzsch.
Mit dem DigasMusAward sollen digitale Projekte kleiner und großer Museen und Gedenkstätten im deutschsprachigen Raum sichtbar gemacht und wertgeschätzt werden – ein Thema, das nicht erst seit Corona und den damit verbundenen, oft monatelangen Schließungen der Einrichtungen von Bedeutung ist.
Ausgezeichnet werden Museen, die Apps und Spiele entwickelt haben, digitale Rundgänge anbieten, Podcasts produzieren oder sich auf Facebook und Co. präsentieren und so mitunter ein ganz neues Publikum ansprechen.