
(Symbolbild – Pixabay)
Vorstellung des Projekts
Buchen. (pm) Der geplante „Bürgerwindpark Buchen“ auf den Gemarkungen Einbach, Hollerbach und Oberneudorf war das zentrale Thema bei den jüngsten Ortschaftsratssitzungen der drei Buchener Stadtteile. Die Projektierer Marek Steiff und Clemens Kohler von der Windenergie S&H GmbH sowie die Verantwortlichen des Fachbereichs „Bauen“ aus dem Rathaus Buchen, Ronny Link und Günter Müller, informierten über den aktuellen Planungsstand. Zahlreiche interessierte Bürger nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Technische Details der geplanten Windkraftanlagen
Im Waldgebiet zwischen den Buchener Stadtteilen und dem Mudauer Ortsteil Langenelz sollen sechs Windenergieanlagen der Firma Enercon entstehen. Diese haben eine Nabenhöhe von 174,5 Metern und eine Nennleistung von jeweils 7 Megawatt. Die erwartete jährliche Stromproduktion von etwa 70 Millionen Kilowattstunden könnte rund 17.500 Durchschnittshaushalte versorgen.
Da sich die geplanten Anlagen ausschließlich auf städtischen Flächen befinden, kommen die Pachteinnahmen direkt den Bürgern der Stadt zugute. Laut Windenergie S&H GmbH soll das Projekt als Bürgerwindpark realisiert werden, ähnlich wie der „Windpark Hettinger Eulsberg“ und der „Windpark Großer Wald Hettingen/Rinschheim“. Damit erhalten Bürger die Möglichkeit, sich finanziell zu beteiligen und von den Erträgen zu profitieren.
Diskussionen und Bürgeranliegen
In den Ortschaftsratssitzungen wurden zahlreiche Fragen und Anliegen diskutiert. Themen waren unter anderem Ausgleichsmaßnahmen, Gestaltung der Flächen rund um die Windenergieanlagen sowie Abstandsregelungen zur Wohnbebauung
Besonders positiv hervorgehoben wurde der geplante Mindestabstand von 1.140 Metern zur Wohnbebauung, der deutlich über der in Baden-Württemberg empfohlenen Distanz von 700 Metern liegt.
Auswirkungen auf das Landschaftsbild
Es wurde betont, dass sich das Landschaftsbild der betroffenen Stadtteile durch die Windräder verändern wird. Um eine bessere Vorstellung zu ermöglichen, präsentierten die Projektverantwortlichen Visualisierungen der geplanten Anlagen. Diese sind auch auf der Website der Windenergie S&H GmbH unter www.windenergie-s-und-h.de einsehbar.
Die verkehrliche Erschließung der Standorte wird durch die Nähe zur B27 erleichtert. Dennoch müssen an einigen Stellen neue Wege gebaut oder bestehende Wege verbreitert werden, um die großen Bauteile der Türme und Rotorblätter transportieren zu können.
Zeitplan und Genehmigungsverfahren
Bis Ende Juni dieses Jahres soll der Genehmigungsantrag beim Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises eingereicht werden. Eine Entscheidung wird voraussichtlich im ersten Quartal 2026 fallen. Bei einer Genehmigung könnte das Projekt frühestens 2028 realisiert werden.
Dank an die Beteiligten
Die Ortsvorsteher Jochen Kraus (Einbach), Joachim Weis (Hollerbach) und Tobias Koller (Oberneudorf) bedankten sich im Namen der Gremienmitglieder und der Bürger für die ausführlichen Informationen und den offenen Austausch.