6. Projekttag der Achtklässler am GTO

„Christsein unter dem Dach der Kirche“

Osterburken. (pm) Schon zum sechsten Mal fand der Projekttag der 8. Klassen des GTO zum Thema „Kirche“ in den Räumen der Kirchengemeinde St. Kilian Osterburken und im Bürgersaal der Stadt Osterburken statt.

Der Tag begann mit einer von Dr. Illge und Pfarrer Albert vorbereiteten Andacht, die inhaltlich auf den Tag vorbereitete. Pfarrer Albert verglich in seiner Ansprach den Projekttag mit einer Biologie-Klassenarbeit über die inneren Organe des Menschen. Dort könne man nur gut abschneiden, wenn man nicht nur über das Herz etwas wisse, sondern auch über die restlichen Organe. So sei es auch mit unserem Wissen über die Kirche. Die Schüler dächten beim Thema Kirche vor allen Dingen an Gottesdienste, die man salopp als das „Herz der Kirche“ bezeichnen könne, aber damit sei längst noch nicht alles über das Wesen der Kirche gesagt. Der Projekttag wolle den Schülerinnen und Schülern dabei helfen, mehr über die Kirche, ihr Wesen und ihre Aufgaben zu erfahren.

H, Link nahm nach der Andacht die Gruppeneinteilung der über 100 Schülerinnen und Schüler vor und überbrachte die Grüße und den Dank der Schulleitung an die Referenten und Religionslehrkräfte. Als Referenten konnten auch in diesem Jahr wieder haupt- und ehrenamtlich engagierte Christinnen und Christen beider Konfessionen aus den unterschiedlichsten Bereichen des kirchlichen Lebens gefunden werden.

Pfarrer Kurt Wolf berichtete über seine Arbeit als katholischer Gefängnisseelsorger in der JVA Adelsheim. Er biete den jugendlichen Strafgefangenen Gespräche an, wobei es ihm als Seelsorger in erster Linie um den Menschen und weniger um seine Tat gehe.

Pfarrer Albert, der neben seiner Arbeit als Religionslehrer am GTO auch noch Gemeindepfarrer in Ravenstein ist, brachte den Schülerinnen und Schülern die vielfältigen Aufgaben von Gemeindepfarrerinnen und Gemeindepfarrern nahe, auch die Seiten, die weniger in der Öffentlichkeit bekannt sind: Gottesdienste, Trauungen, Taufen, Beerdigungen, Seelsorge und Hausbesuche, Religions- und Konfirmandenunterricht, Kinder- und Jugendarbeit, Verwaltung, Leitungsarbeit zusammen mit den Kirchengemeinderäten und manches mehr.

Frau Miksch, Frau Kolesinski und Frau Laudon von der Eine-Welt-Gruppe Adelsheim-Osterburken zeigten den Schülerinnen und Schüler anhand der Waren im Eine-Welt-Laden auf, wie sich Menschen weltweit für faire Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen einsetzen. Dies sei für sie ein christlicher Beitrag zu globaler Gerechtigkeit.




Eine ganz andere Perspektive auf das Leben eröffneten Frau Prokosch und Frau Bechthold. Indem sie die Arbeit der ökumenischen Hospizgruppe vorstellten, führten sie den Schülerinnen und Schülern vor Augen, dass Menschen am Ende ihrer Tage nicht einsam sterben müssen, sondern von Mitarbeitern des Hospizdienstes einfühlsam begleitet werden ebenso wie ihre pflegenden und trauernden Angehörigen. Sie wiesen darauf hin, dass dieser Dienst von jedem kostenlos in Anspruch genommen werden könne. Abschnitte aus dem Buch „Oskar und die Dame in Rosa“ bezogen auch den Blickwinkel eines todkranken und sterbenden Kindes ein.

Dass Kirche-Sein gerade in Deutschland auch mit viel Verwaltungsarbeit in einer Kirchengemeinde verbunden ist, haben die Schülerinnen und Schüler im Vortrag von Herrn Geier und Herrn Link festgestellt. Herr Link machte mit den Schülerinnen und Schülern einen virtuellen Ausflug von Rom nach Osterburken und gab dabei einen Einblick in die Verwaltungsstrukturen der katholischen Kirche und die Organisation der Laien auf den unterschiedlichen Ebenen bis hin zur Situation vor Ort, das heißt zum Pfarrgemeinderat Osterburken, dessen Arbeit dann Herr Geier in einem Interview mit Herrn Link vorstellte. Hierbei wurde den Schülern deutlich, dass vor allem organisatorische und finanzielle Angelegenheiten viel Raum in den Sitzungen einnehmen und wie wichtig es ist, dass sich Menschen aus unterschiedlichsten Berufen und Lebensbereichen für die Pfarrgemeinde und die übergeordnete Seelsorgeeinheit mit ihren Gemeinden engagieren.

Schließlich darf beim Thema Kirche auch das Kirchengebäude nicht fehlen. Herr Dresdner brachte den Schülern am Beispiel der Kilianskirche die Symbole und deren theologische Bedeutung näher. Schon an der ersten Station, dem Kirchturm, der wie eine Zeigefinger nach oben auf Gott verweise und uns damit mitten in unserem Alltag ermahnt, dass es im Leben noch etwas anderes geben muss als arbeiten, essen, trinken und konsumieren, wenn es ein menschliches Leben sein soll, wurde den Schülerinnen und Schülern deutlich, dass dies wohl keine ganz alltägliche Kirchenführung werden würde.

Der Projekttag war wieder einmal ein gelungenes Beispiel für die zunehmende Öffnung der Schule nach außen. Dass dies dann auch noch außerhalb der Schule in den Räumen der Stadt und der Kirchengemeinde praktisch vor Ort geschehen kann, ist ein besonderer Glücksfall. Hierfür sei den Verantwortlichen sehr gedankt. Ebenso gilt den Religionslehrkräften Frau Ziegelhofer, Frau Henneberger und Dr. Illge ein herzliches Dankeschön für die Vorbereitung und das Führen der Aufsicht. Ein besonderer Dank gilt Herrn Ziegelhofer, der die Hospizgruppe zeitweise begleitet hat.

Als Dankeschön erhielten die Referenten jeweils ein Glas schuleigenen Honig.

Am Ende des Tages wurde den Schülerinnen und Schülern von den Religionslehrern der 8. Klassen mitgeteilt, über welche Station bzw. Stationen sie ihre Hausarbeit zu schreiben haben.

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