Unternehmensnachfolge – an Zukunft denken

Mosbach. (sno) Loslassen und das eigene Lebenswerk aus der Hand geben. Für die meisten Unternehmer ist das eine schwierige und sehr sensible Aufgabe. Oft ist die Betriebsübergabe nur unzureichend geregelt – und zwar nicht nur im Fall des plötzlichen Ausscheidens des Firmeninhabers. Auch vorausseh- und planbare Übergaben aus Altersgründen scheitern oft mangels umfassender Vorbereitung. Ein Drittel aller mittelständischen Unternehmer in Deutschland befasst sich zu spät mit der Nachfolge. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen und Erkenntnisse ist eine professionelle und strukturierte Begleitung von Firmenkunden beim Generationswechsel dringend erforderlich. Deshalb veranstaltete die Handwerkskammer Mannheim in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft NOK und der Sparkasse Neckartal-Odenwald einen Informationsabend für die Betriebe in der Region. Hierzu konnte Sparkassendirektor Helmut Augustin vor zahlreichen Gästen neben den Referenten auch Kreishandwerksmeister Theo Häfner begrüßen und willkommen heißen.

Der Kreishandwerksmeister aus Buchen stellte eingangs das klare Ziel einer geregelten Unternehmensnachfolge anhand eigener gemachter Erfahrungen heraus: „Jeder der Beteiligten soll hinterher zufrieden sein.“ Besonders wichtig sei eine sehr umfangreiche Informationsbeschaffung mit begleitender intensiver und kompetenter Beratung. Rolf Koch, Unternehmensberater bei der Handwerkskammer Mannheim, erläuterte in seinem Vortrag die musterhafte Funktionsweise einer fundamentalen Unternehmensbewertung anhand von elf Schritten. Diese wirtschaftlich und steueroptimierte ausgerichtete Bewertung sei überhaupt die Basis einer geregelten und fairen Unternehmensnachfolge. Weitere wichtige Umsetzungsbausteine und realisierbare Varianten der Nachfolge beleuchtete Heiko Reidenbach, Unternehmensberater der bfk AG aus Heidelberg im weiteren Verlauf mit zahlreichen Beispielen. Wichtigster Appell beider Referenten, sich rechzeitig um dieses doch sehr sensible und komplexe Thema zu kümmern: „Für eine vernünftige, effizient geregelte Übergabe und –nahme ist idealerweise ein Zeitraum von fünf bis sieben Jahren erforderlich.“ Der Grund: Viele Fragen müssten checklistenförmig besprochen, abgeklärt und abgestimmt werden, um nichts zu vergessen. Zum Schluss des Informationsabends präsentierte Steuerberaterin Brigitte Kemmer, ebenfalls aus Mannheim, die äußerst umfangreichen steuerlichen und vom Grunde her doch sehr komplizierten Gestaltungsmöglichkeiten, um eine Unternehmensnachfolge steueroptimiert und damit finanziell effektiv für beide Seiten, also Übergeber und Übernehmer, abwickeln zu können.

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Unser Bild zeigt von links: Regionaldirektor Martin Graser, Kreishandwerksmeister Theo Häfner, Unternehmensberater Rolf Koch, Unternehmensberater Heiko Reidenbach, Steuerberaterin Brigitte Kemmer, Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Manfred Banschbach und Sparkassendirektor Helmut Augustin. (Foto: Sparkasse)

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