Schwester Gebharda feiert diamantene Profess

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(Foto: Liane Merkle)

Ein wahrlich nicht alltägliches Jubiläum konnte die Seckacher Ehrenbürgerin und ehemalige Generaloberin der Kongregation der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu in diesem Jahr begehen: vor nunmehr genau 60 Jahren legte die 1927 als Lydia Frank geborene Seckacherin ihr Ordensgelübde ab. Bürgermeister Thomas Ludwig und sein Vorgänger, Ehrenbürger und Bürgermeister i.R. Ekkehard Brand, ließen es sich aufgrund dieses besonderen Anlasses nicht nehmen, Schwester Gebharda im Mutterhaus in Gengenbach zu besuchen und ihr die herzlichsten Glückwünsche der Gemeinde Seckach zu überbringen. Im Rahmen einer gemütlichen Kaffeerunde tauschte man sich über das in all den Jahren Erlebte aus, wobei sich Schwester Gebharda ganz besonders an der aktuellen Entwicklung ihres Heimatortes Seckach interessiert zeigte.

Gleichzeitig war dies wieder einmal der passende Anlass, die außergewöhnliche Lebensleistung der verdienten Ordensfrau zu würdigen, welche nach ihrer Schulzeit im Jahre 1944 zunächst eine Lehre als technische Zeichnerin bei der Firma Eirich in Hardheim absolvierte. Im Jahre 1949 kam dann aber mit dem festen Vorsatz zum Eintritt in die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen in Gengenbach die große Wende im Leben von Lydia Frank. Der innere Ruf wurde endgültig zur Berufung, als Schwester Gebharda im Jahre 1954 die Ewige Profess ablegte und damit vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft der Gengenbacher Schwestern wurde.

Jahre des Lernens und des Lehrens folgten: Ausbildung mit Staatsexamen zur Erzieherin, Studium der Sozialpädagogik mit Diplomabschluss und bis 1988 Lehrtätigkeit an der Fachschule für Sozialpädagogik in Gengenbach, in den letzten 12 Jahren als Leiterin der Schule. Von 1988 bis 1994 war Schwester Gebharda Generalvikarin der Ordensgemeinschaft und von 1994 – 2006 Generaloberin. Seit diesem Zeitpunkt befindet sich Schwester Gebharda im verdienten Ruhestand und wird von ihren Mitschwestern fürsorglich betreut.

Mit gütigem Herzen, beeindruckendem Sachverstand und einer aus ihrem unerschütterlichen christlichen Glauben herrührenden Energie übte sie all ihre Ämter aus. Insbesondere allen schwachen und bedürftigen Menschen galt stets ihr Augenmerk: der Betrieb von Krankenstationen, Kindergärten, Altenheimen, Fachschulen, Frauen- und Kinderschutzhäusern, einem Sanatorium, einem Studentenwohnheim, eines Aidshospizes und einer Behindertenwerkstätte in Baden, der Schweiz bzw. Südamerika prägen das Wirken der Gengenbacher Schwestern bis heute.

Als äußeres Zeichen der Anerkennung für ihre außergewöhnliche Lebensleistung verlieh die Gemeinde Seckach Schwester Gebharda im Rahmen ihres Neujahrsempfanges am 06. Januar 1999 die Ehrenbürgerwürde; im Jahre 2007 erhielt sie zudem aus den Händen des damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Am Ende des Besuchs in Gengenbach sprach Bürgermeister Thomas Ludwig gegenüber Schwester Gebharda eine herzliche Einladung nach Seckach aus, welche sie im kommenden Jahr gerne wahrnehmen möchte.

 

 

 

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