Vertreter des Neckar-Odenwald-Kreises waren Teil einer Delegation bei einer Veranstaltung mit Minister Alexander Bond
Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Fränkischer Grünkern, Markus Weniger aus Hardheim, im Gespräch mit Minister Alexander Bonde zu den Besonderheiten des Grünkerns. Teil der stattlichen Delegation aus dem Bauland waren auch Walldürns Bürgermeister Markus Günther und der Erste Landesbeamte des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Björn-Christian Kleih (rechts). (Foto: Ministerium)
Stuttgart. (pm) Seit Anfang April ist der Fränkische Grünkern durch Aufnahme in die Liste der geschützten Ursprungsbezeichnungen (g. U.) der EU-Kommission europaweit geschützt. Eine stattliche Delegation aus dem Bauland reiste deshalb vergangene Woche nach Stuttgart, wo der baden-württembergische Verbraucherminister Alexander Bonde den Fränkischen Grünkern offiziell in die Genießer-Galerie des Landes aufnahm. Der Minister gratulierte der Schutzgemeinschaft Fränkischer Grünkern, vertreten durch den Vorsitzenden Markus Weniger aus Hardheim, und Dietmar Hofmann, Vorsitzender der Vereinigung Fränkischer Grünkern, wie auch weiteren Vertretern der Region wie dem Ersten Landesbeamten Dr. Björn-Christian Kleih und dem Fachdienstleiter Landwirtschaft Bernhard Heim aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, dem Ersten Landesbeamten Dr. Ulrich Derpa aus dem Main-Tauber-Kreis, Walldürns Bürgermeister Markus Günther, dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbands Neckar-Odenwald Herbert Kempf sowie mehreren anwesenden Grünkernerzeugern und Vermarktern.
Der Minister betonte, dass durch den erfolgreichen Schutzantrag ein wichtiges kulinarisches Kulturgut erhalten werde. Der Erhalt solcher alter Kultursorten trage zur Bewahrung der Artenvielfalt bei und repräsentiere die Vielfalt der regionalen Küche. Für die Schutzgemeinschaft, die sieben Jahre intensiv auf diesen Termin hingearbeitet hatte, unterstrich Weniger, dass es kein einfacher Weg gewesen sei. Aber es habe sich gelohnt und man erhoffe sich nun einen starken Nachfrageimpuls.
Auch innerhalb der Bauländer Delegation war man sich sicher, dass die Auszeichnung zentral für die Grünkernvermarktung sei: „Es wird Zeit, dass der Grünkern die Aufmerksamkeit erhält, die ihm zusteht“, waren sich Dr. Kleih und Heim einig. Das Produkt liege voll im Trend der gesunden, regionalen und nachhaltigen Ernährung. „Allein der Name ist für Verbraucher schon eine Verheißung.“
Der Getreidesorte Dinkel, aus dem Grünkern gewonnen wird, werden sehr viele positive Eigenschaften in der menschlichen Ernährung zugeschrieben. Es gibt ein breites Spektrum an Grünkerngerichten – von der klassischen Grünkernsuppe über Grünkernküchle bis zu Kuchen und Nachspeisen. Derzeit werden allerdings kaum mehr als 100 bis 150 Hektar Fränkischer Grünkern angebaut. Dies ergibt 250 bis 400 Tonnen marktfähige Ware. „Hier ist noch deutlich Luft nach oben“, sagte Dr. Kleih, in dessen Fachbereich die Landwirtschaft fällt. „Genau deshalb wollen wir mit unserem Fachdienst Landwirtschaft aber auch mit der Touristikgemeinschaft Odenwald in diesem Jahr kräftig die Werbetrommel rühren.“ Dabei verwies Dr. Kleih auch auf die im Juli stattfindenden Odenwälder Grünkernwochen.
Hintergrundinformation:
Die geschützte Ursprungsangabe (g. U.) wird für Lebensmittel vergeben, die nach einem anerkannten Verfahren vollständig in einer bestimmten Region mit Zutaten aus der Region hergestellt werden. Die Besonderheit des Produktes muss mit seinem geografischen Ursprung verbunden sein. Nur die Produkte Allgäuer Bergkäse, Allgäuer Emmentaler sowie Weideochse vom Limpurger Rind sind in Baden-Württemberg zugelassen. Mit der geschützten geografischen Angabe (g. g. A.) sind weitere Produkte ausgezeichnet. Hier muss mindestens eine Wertschöpfungsstufe in der Region erfolgen wie beispielsweise beim Schwarzwälder Schinken.