Mit eisernem Willen zur Bestleistung

(Foto: privat)
(tob) Nach 19 km Renndistanz, 78 Hindernissen und extremen Wettkampfbedingungen an zwei sehr anstrengenden Tagen waren die Kräfte am Ende. Aber es hat sich gelohnt und der unbändige Wille zum Erfolg hat am Ende gesiegt. Wieder einen sehr erfolgreichen, internationalen Adventure-Lauf konnte Florian Kircher (SV Schefflenz) bei den Europameisterschaften des OCR (Obstacle Course Racing) in Esbjerg in Dänemark absolvieren.

Durch eine hervorragende Platzierung unter den ersten 10 Teilnehmern in der Kategorie „Elite Squad“ im Januar 2018, im kalten und rauhen Yachymov, Tschechien, hatte Florian Kircher sich für den internationalen EM- und WM-Lauf qualifiziert. Nur wer in den einzelnen Vorläufen unter den Top 10 war, durfte bei diesen finalen Ausscheidungswettkämpfen in Esbjerg teilnehmen.
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Bei den EM-Läufen in Dänemark kam somit die Elite des Obstacle Course Racing zu einem sehr gut organisierten Event zusammen. Die Athleten traten dabei an zwei Tagen jeweils unabhängig in zwei Disziplinen an: 4 km und 15 km Distanz mit 26 bzw. 52 Hindernissen. Und diese Hindernisse hatten es richtig in sich!

Am ersten Tag stellte sich die Kurzdistanz als 4 km Ninja Warrior heraus, die den Teilnehmern alles abverlangte. Am sogenannten Todes-Hindernis Nr. 6, dem “low-rig-to- high-rig“, einem über 25 Meter langen Hangelhindernis, scheiterten bereits über 60 Prozent der Athleten. Alle Hindernisse konnten nur durch äußerste Anstrengungen überwunden werden. Die Teilnehmer gingen jedoch über ihre Schmerzgrenzen hinaus, um das gesteckte Ziel – das Erreichen des Zieles – zu meistern.

Als krasser Außenseiter unter den hoch trainierten Extremsportlern konnte Florian Kircher den anspruchsvollen Parcours bis zum vorletzten Hindernis, nur 50 Meter vor dem Ziel, erfolgreich meistern. Am „Dominator“, ein 36 Meter langes Hindernis mit unterschiedlichsten Griff- und Hangelvariationen, musste er aufgrund blutender Wunden an den Händen und dem enormen Kräfteverschleiß am vorletzten Hindernis leider passen. Dennoch war er in Addition in einer Zeit von 2:27 Stunden mit der bis dahin erreichten Punktzahl der drittbeste deutsche Starter. Gesamthaft kamen am ersten Tag von über 500 Teilnehmern nur 13 Athleten mit allen erfüllten Hindernissen ins Ziel. Dies macht deutlich wie hart der Kurs auch für Profisportler war. „Letztendlich zu hoch gesteckte Anforderungen“ nannte es der Veranstalter bei der Siegerehrung, im Rahmen derer sich die Organisation bei den Teilnehmern für die extreme Härte entschuldigte. Eine besondere Ehrung bekam ein Teilnehmer für seine Willensstärke, die er in über fünf Stunden Kampf an einem einzigen Hindernis zeigte, bis er es gemeisterte hatte und nach über sieben Stunden im Ziel einlaufen konnte.
 
Der zweite Wettkampftag zeigt dann entsprechende Auswirkungen: Die Hälfte der Athleten musste an diesem Tag aufgrund von Verletzungen und Erschöpfung vom Vortag den Start in der Langdistanz absagen. In dieser galt es die gleichen Hindernisse des Vortages, in leicht abgeschwächter Form, und weitere 26 Stationen zu bewältigen. Dabei waren viele Laufstrecken auf Feld und Wiese, in einem Stadion mit diversen Treppenläufen, kraftzehrenden Sandparcours, Bergläufe und das Schleppen von Gewichten zu absolvieren.
Sichtlich gezeichnet von den Strapazen vom Vortag ging Florian die 15 km mit dem letzten Willen an den Start. Die letzten Reserven konnten mit Hilfe von Finalgon mobilisiert werden. Hier konnte er sich tapfer in die Top 100 kämpfen. Respekt!


„Besonders hervorzuheben ist der sehr sportliche Umgang der Athleten untereinander und der Support der dänischen Zuschauer, die alle Starter begeistert anfeuerten und in tosenden Applaus ausbrachen, wenn ein Teilnehmer an einem Hindernis die Glocke abschlug und es somit geschafft hatte“, so der am Ende ausgelaugte Schefflenzer. An diesem Event war unbändiger Wille gefragt und man musste über sich hinauswachsen und sein Limit überschreiten.
 
Bei der finalen Siegerehrung in der weitläufigen Sportarena wurde zu einem gemeinsamen Essen für die Teilnehmer geladen. Der OCR-Wettbewerb findet nach Abschluss der Europameisterschaften sein Finale in den WM-Läufen, die in diesem Jahr in London stattfinden werden. Auch hier will Kirchner mit dabei sein und wieder kämpfen. Das anspruchsvolle Flair internationaler Wettkämpfe, bei dem die Athleten zwar für sich allein starten, aber im Verlauf des Rennens zu unverzichtbaren Teamplayern werden, macht das Renn-Ambiente unvergleichbar.

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„Ich bin restlos begeistert von der imposanten Kameradschaft, die sich im gemeinsamen Kämpfen und Leiden im Wettkampf entwickelt. „Have fun“ war die Anfeuerung, um sich gegenseitig zu pushen aber auch gleichzeitig zu lachen und Spaß zu haben. Ich freue mich schon auf London, muss aber jetzt erst mal ausruhen!“

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