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Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss: 2,8 Millionen Euro der Kreisschulen – Jugendmusikschulen erhalten deutlich mehr Geld – Neues Festspielprogramm Anfang Dezember
Mosbach. (pm) 2016 war der Digitalpakt der Bundesregierung für die umfassende Digitalisierung der Schulen in aller Munde. Dennoch hat es drei Jahre gedauert, bis das Geld nun auch auf lokaler Ebene angekommen ist. Entsprechend konnte Landrat Dr. Achim Brötel in der jüngsten Sitzung des Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschusses am Montag in der Augusta-Bender-Schule in Mosbach berichten, dass der Bund für einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Davon erhalte das Land Baden-Württemberg rund 650 Millionen Euro, wovon wiederum 90 Prozent für Investitionen an Schulen vorgesehen sind.
Deshalb habe sich, so Brötel, die Landkreisverwaltung in den vergangenen Monaten noch intensiver mit dem Thema beschäftigt. Gemeinsam mit den Schulleitungen der kreiseigenen Schulen sei der aktuelle Bestand an digitaler Infrastruktur festgestellt worden. Parallel habe jede Schule den Auftrag, auf dieser Grundlage Medienentwicklungspläne zu erstellen. Die meisten dieser Pläne lägen schon vor.
Umgesetzt werden könnten diese, so der Landrat weiter, nun mit dem Geld aus dem Digitalpakt. Der Kreis als Schulträger habe zunächst pauschal rund 250.000 Euro erhalten. Die restlichen Mittel werden den kommunalen Schulträgern dann jeweils auf Antrag in Form eines „Digitalpakt Schule-Budgets“ zur Verfügung gestellt. Dieses belaufe sich für die Kreisschulen auf insgesamt 2,2 Millionen Euro. „Unter Berücksichtigung des notwendigen Eigenanteils in Höhe von 20 Prozent geht die Verwaltung derzeit von einer Gesamtinvestitionssumme für sämtliche Kreisschulen von rund 2,8 Millionen Euro aus“, betonte Brötel.
Im kommenden Haushaltsjahr habe man davon bereits Ausgaben von rund einer Million Euro eingeplant, denen allerdings auch Einnahmen aus Zuschüssen in Höhe von 800.000 Euro gegenüberstehen. Es sei vorgesehen, die ersten Förderanträge noch in diesem Jahr einzureichen. Dabei orientierten sich die Investitionen stets an dem schon vorhandenen Stand der Digitalisierungsprojekte und den darauf aufbauenden Investitionen in den Schulen. Entsprechend fielen die Beträge zunächst unterschiedlich hoch aus, erklärte der Landrat.
Einstimmig beschlossen die Ausschussmitglieder anschließend, die Förderung der Jugendmusikschulen durch den Kreis von 25.600 Euro auf 40.000 Euro zu erhöhen. Damit gaben sie einem Antrag der vier kommunalen Musikschulen statt. Begründet wurde dieser unter anderem mit neuen Herausforderungen wie Inklusion, Integration und Digitalisierung.
Demnach erhält die Musikschule Mosbach im kommenden Jahr 21.560 Euro, die Joseph-Martin-Kraus-Musikschule Buchen 10.800 Euro und die Städtische Musikschule Walldürn 4.560 Euro. An die Musikschule Hardheim fließen 3.080 Euro. Der jeweilige Betrag orientiert sich am zuletzt gewährten Landeszuschuss. Landrat wie Kreisräte betonten, dies sei nicht zuletzt auch eine Anerkennung der hervorragenden Arbeit, die in den jeweiligen Einrichtungen geleistet werde.
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschloss der Ausschuss zudem, die Volks- und Chormusik im Kreis, wie schon in den vergangenen Jahren, zu fördern und dem Blasmusikverband Tauber-Odenwald-Bauland einen Zuschuss von 5.856 Euro zu gewähren. Weiterhin informierte der Landrat, dass er in seiner eigenen Zuständigkeit 3.684 Euro an Zuschüssen an den Chorverband Mosbach, 1.236 Euro an den Sängerkreis Buchen, 516 Euro an den Chorverband Kurpfalz Heidelberg und 708 Euro an den Sängerbund Badisch-Franken vergeben habe. Die Beträge wurden jeweils in Abhängigkeit von der Zahl aktiver Mitglieder ermittelt. „Gern unterstützen wir wieder die wertvolle kulturelle Arbeit, die hier geleistet wird“, so Brötel. Ebenso gewährt der Kreis sechs Sportgruppen mit überörtlicher beziehungsweise kreisweiter Bedeutung in den Sportkreisen Buchen und Mosbach rund 17.200 Euro als Zuschuss zu den Nutzungsentgelten für kreiseigene Hallen im vergangenen Jahr.
Anschließend blickte der Landrat, zugleich Vorsitzender des Fördervereins, auf die vergangene Spielzeit der Schlossfestspiele Zwingenberg zurück. Mit 87,24 Prozent Gesamtauslastung habe man eine neue Rekordmarke gesetzt. „Die Festspiele können stolz auf fünf komplett und vier nahezu ausverkaufte Vorstellungen zurückblicken. „Gekrönt wurde diese Zahlenreihung durch die 300.000 Besucherin seit Gründung der Festspiele“, unterstrich Brötel die außergewöhnliche Entwicklung des Festivals.
Dabei sei schon der zwei Mal ausverkaufte Start mit der erfolgreichen Reihe „Musik aus aller Welt“ fulminant gewesen. Ebenso sehr gut etabliert habe sich inzwischen das Familienfest. Leider etwas unter dem Wetter zu leiden hatte die Mozart-Oper „Figaros Hochzeit“, wobei die Inszenierung hochgelobt worden war.
Zwischen die Opernvorstellungen habe sich das Gala-Konzert mit der „Original Wiener Strauss Capelle“ gut eingefügt. Die zweite Hauptproduktion, das erst 2014 uraufgeführte Musical zur Artus-Saga, „Artus-Excalibur“, habe dann alle Erwartungen übertroffen. „Die Handlung und die Zeit: Wie geschaffen für die Schlosskulisse in Zwingenberg“, so Brötel. Mit einer Gesamtauslastung von 98 Prozent sei dies der absolute Rekord der bisherigen Musicalaufführungen gewesen. Aber auch der personelle und technische Aufwand mit bis zu 160 Personen auf und hinter der Bühne habe sich in Rekordhöhen bewegt.
Das Ausgabenvolumen der Festspiele habe, so Brötel weiter, zum ersten Mal über 400.000 Euro gelegen. Zu stemmen sei dies nur aufgrund der zahlreichen Unterstützer, darunter Kreis und Land, aber auch viele treue Sponsoren aus der Wirtschaft. „Momentan bewegt sich das wirtschaftliche Ergebnis um eine schwarze Null“, stellte Brötel fest.
Ausdrücklich bedankte er sich bei allen ehrenamtlichen Helfern und dabei insbesondere bei den Freiwilligen Feuerwehren, dem DRK und dem Auto- und Motorsportclub Neckar und Elz, ohne deren Einsatz die Festspiele nicht durchführbar wären.
Was in der Spielzeit 2020 geboten sein wird, wollte Brötel noch nicht verraten. Es werde aber unter anderem wieder eine bekannte Oper und ein Rock-Musical geben. Vorgestellt wird das Festspielprogramm am 05. Dezember.
Abschließend dankte der Landrat Schulleiterin Renate Görlitz für die Bereitstellung der Räumlichkeiten.
Hintergrund Digitalpakt:
Auf die einzelnen Schulen des Kreises entfallen im kommenden Jahr folgende Beträge:
– Berufliches Schulzentrum Buchen (Zentralgewerbeschule Buchen, Helene-Weber-Schule Buchen): 300.000 Euro
– Berufliches Schulzentrum Mosbach (Gewerbeschule Mosbach, Augusta-Bender-Schule Mosbach): 300.000 Euro
– Ludwig-Erhard-Schule Mosbach: 150.000 Euro
– Frankenlandschule Walldürn: 150.000 Euro
– Ganztagsgymnasium Osterburken: 10.000 Euro
– Otfried-Preußler-Schule SBBZ Buchen: 35.000 Euro
– Alois-Wißmann-Schule (Buchen): 50.000 Euro
– Schulkindergarten Pusteblume (Buchen): 5.000 Euro