Mariä Himmelfahrt in Zeiten von Corona

Zahlreiche liebevoll geschmückte Marienaltäre schmückten zu Ehren der Muttergottes alljährlich den Prozessionsweg. Das wird in diesem Jahr wohl anders, ein Lichteraltar im Kurpark soll es dennoch geben. (Foto: privat)

Festgottesdienst im Morretal mit Kräuterweihe zu Ehren der Muttergottes

Hettigenbeuern.  (sch) Der Festtag Mariä Himmelfahrt hat in Hettigenbeuern eine lange Tradition, er wird seit vielen Jahren im Morretal zu Ehren der Muttergottes gefeiert. Es gehören quasi schon immer neben dem Festgottesdienst mit Kräuterweihe eine Lichterprozession und zahlreiche Marienaltäre dazu.

In diesem Jahr ist aber alles anders. Die Corona-Pandemie bestimmt seit dem Frühjahr das Leben der Menschen mehr oder weniger in aller Welt. Es gelten andere Bedingungen, andere Vorgaben. Vieles ist nicht mehr so wie es im vergangenen Jahr noch war. Man hofft zwar, dass es 2021 wieder „normal“ wird, aber wann sich alles entspannt, weiß man nicht.

So wird auch Maria Himmelfahrt in diesem Jahr anders als sonst, anders wie sich viele daran aus den Vorjahren erinnern. Es wird anders, aber vielleicht deswegen besonders und dann auch besonders in unserer Erinnerung bleiben.

Gottesdienste in den Kirchen, da gibt es aktuell noch Auflagen und zahlenmäßige Grenzen der Zahl der Gottesdienstbesucher. Deshalb findet in Hettigenbeuern dieses Jahr ein Gottesdienst im Kurpark, beim Götzenturm, im Freien statt. Mitten in der Natur soll der Festgottesdienst stattfinden.

Hauptzelebrant des Gottesdienstes ist Kaplan Julian Donner, die Festpredigt hält der aus Hettigenbeuern stammende Kaplan Dominik Albert.
Es darf nicht gesungen werden, oder zumindest nicht von allen. Ein kleiner Chor um Petra Reiß wurde dennoch gebildet, also wird es dennoch einige der schönen Marienlieder zu hören geben. Auch eine Abordnung vom Musikverein, im gebotenen Mindestabstand natürlich, wird dafür sorgen, dass es festlich wird.
Eine Prozession wird es nicht geben. Da ist abends bei einer Lichterprozession schwierig mit dem Mindestabstand.

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Aber das gemeinsame Beten um die Fürsprache der Gottesmutter kann gerade in diesen schwierigen Zeiten rund um Corona trotzdem vereinen und Hoffnung und Trost spenden.

Marienverehrung hat im Morretal eine lange Geschichte, seit vielen Jahren zeugen zahlreiche Marienaltäre entlang des Prozessionsweges vom Vertrauen in die Muttergottes. Gerade in den schwierigen Zeiten um Corona wird der Segen Marias benötigt, braucht es die Fürsprecherin bei Gott. Dieses Jahr wird es wohl keine, oder nicht so viele Altäre geben. Werden doch ein paar, vielleicht kleinere, Altäre zur Ehre der Muttergottes aufgebaut? Im Kurpark wird es auf jeden Fall einen Lichteraltar geben.

Von der Verehrung der Muttergottes in der hiesigen Region zeugen auch zahlreiche der Muttergottes geweihte Bildstöcke in den Fluren des Madonnenländchens. Früher war der 15. August als staatlicher Feiertag anerkannt, heute ist das nur noch in wenigen Bundesländern wie beispielsweise Bayern der Fall, weshalb der Festgottesdienst in Hettigenbeuern von Pfarrer Markert auf den Abend verlegt wurde. Pfarreirechnungen belegen, dass schon im Jahr 1643 am Marienfeiertag ein Gottesdienst in Hettigenbeuern stattfand.

An Maria Himmelfahrt steht auch die Kräuterweihe im Mittelpunkt. Im Rahmen des Festgottesdienstes erfolgt die Kräuterweihe. Da in der Zeit des Festes das Getreide seine Reife erlangte und die Natur in höchster Blüte stand, lag der Brauch an Marienfeiertag wahrscheinlich nah, zumal Maria schon immer als „Blume des Feldes“ verehrt wurde. Die Weihe und Segnung soll verdeutlichen, dass alle Heilkräfte eine von Gott verliehene Gabe sind. Die Heilkräuter sollen Hoffnung und Trost spenden und spiegeln das Bild der Gottesmutter wieder.

So gehören in einen „Würzbüschel“, wie er in unserem Raum genannt wird beispielsweise Wermut, Johanniskraut, Beifuß, Rainfarn, Schafgarbe, eine Königskerze, Tausendgüldenkraut und Eisenkraut.

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Der Festtag am Samstag, 15. August wird also ohne Lichterprozession mit einem Festgottesdienst mit Kräuterweihe um 20 Uhr im Kurpark gefeiert.

Zuversichtlich blicken die Gläubigen in die Zukunft, in der Hoffnung, dass 2021 wieder der Festtag in der gewohnten Weise stattfinden kann.​hes.

Info:

Für den Gottesdienst sind zur besseren Planung, wegen der Bestuhlung, Anmeldungen sinnvoll. Anmeldungen können über das Pfarrbüro Buchen bzw. über die Homepage der Seelsorgeeinheit Buchen oder bei Pfarrgemeinderätin Gisela Schwing, Hettigenbeuern, Telefon 06286/802 (Anrufbeantworter) erfolgen.

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