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5G-Kernnetz geht in Mannheim ans Netz
Mannheim. (pm) Mobilfunk-Premiere in Mannheim: Als erster Anbieter in Europa hat Vodafone 5G Standalone freigeschaltet und macht damit erstmals den Datenaustausch in Echtzeit möglich. Die neue Mobilfunk-Generation 5G funkt seit heute völlig unabhängig von der Vorgänger-Technologie LTE. Bislang wird 5G im Kernnetz Europaweit von der bestehenden LTE-Infrastruktur unterstützt. Vodafone stellt die LTE-Stützräder im 5G-Netz nun beiseite, Privat- und Industriekunden können die neue und komplett eigenständige 5G-Technik schon in diesem Monat kostenfrei mit ersten Smartphones nutzen.
Sie profitieren dann von hohen Bandbreiten und den niedrigsten Latenzzeiten, die Europaweit im Mobilfunk möglich sind. Daten werden in Mannheim ab sofort mit Verzögerungszeiten von gerade einmal 10 Millisekunden übertragen. Das ist so schnell wie das menschliche Nervensystem.
Das bringt beispielsweise Vorteile für Gamer bei Online-Spielen und ermöglicht neue Anwendungen in der Augmented Reality. Zudem verbrauchen die Handys mit der neuen Mobilfunktechnik rund 20 Prozent weniger Strom. Die Kunden müssen ihre Smartphones also seltener aufladen.
Damit der Datenaustausch in Echtzeit möglich wird, baut Vodafone bis 2023 insgesamt zehn 5G Rechenzentren, wo die Daten noch schneller als bislang verarbeitet werden. Das Deutschlandweit erste 5G Rechenzentrum hat Vodafone bereits in Frankfurt in Betrieb genommen.
Zeitgleich haben Vodafone-Techniker in Mannheim heute die ersten 3 5G-Antennen an das neue 5G Rechenzentrum und das komplett eigenständige 5G-Kernnetz angebunden. Deutschlandweit sind seit heute rund 1.000 Antennen bereit für die schnellste Mobilfunk-Technik. „Als erster Netztreiber legen wir bei 5G die LTE-Stützräder beiseite und starten mit einem 5G Kernnetz – nicht für interne Tests, sondern im Livenetz für unsere Kunden, die in Mannheim schon in diesem Monat an ersten Orten Echtzeit im Mobilfunk erleben können“, erklärt Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter.
Premiere: Erste eigene 5G-Infrastruktur
Mit 5G Standalone schaltet Vodafone das Netz erstmals komplett auf eine eigene 5G-Technologie um. „Bislang haben wir die Power von 5G mit den bereits verfügbaren Bandbreiten aus dem LTE-Netz kombiniert. Jetzt entkoppeln wir 5G komplett vom LTE-Netz und starten als erster Anbieter in Europa eine komplett eigene 5G-Infrastruktur“, erklärt Vodafone Technik-Chef Gerhard Mack.
Mit der neuen 5G-Technik verbessert der Digital-Konzern den Mobilfunk in drei Dimensionen. Während es bislang vor allem um höhere Bandbreiten ging, setzt Vodafone in Mannheim nun den Startschuss für ultrageringe Verzögerungszeiten und Network Slicing – also dem Bereitstellen von separaten Netzen mit garantierten Bandbreiten und Latenzzeiten für Spezialanwendungen.
Netz in Echtzeit schon diesen Monat nutzbar
Die ersten Smartphones, die die Technologie unterstützen sind bereits verfügbar und können noch in diesem Monat per automatischem Firmware-Update mit der neuen Technik genutzt werden. Zu allen Postpaid 5G-Tarifen können Vodafone-Kunden mit den passenden Smartphones eine kostenfreie 5G Core Network Option hinzubuchen, um auch die Standalone Technik zu nutzen.
Genauso wichtig ist der neue Netz-Standard für die Industrie. Denn mit 5G Standalone wird Network Slicing alltäglich. Unternehmen, TV-Sender oder Sportveranstalter können so kurzfristig und für einen begrenzten Zeitraum Teilnetze mit garantierten Bandbreiten und Latenzzeiten im 5G-Netz buchen.
Höhere Reichweite und weniger Energieverbrauch
Mit der Umstellung auf 5G Standalone vergrößert sich die Reichweite der 5G-Stationen um 20 Prozent. Jede Antenne versorgt dann ein größeres Gebiet mit schnellem Netz. Zudem sinkt für Handynutzer mit 5G Standalone der Energieverbrauch um fast 20 Prozent, weil das Smartphone sich nicht mehr zeitgleich ins 5G- und ins LTE-Netz einwählen muss. Das führt zu einem geringerem CO2- Verbrauch.
Ein weiterer Fortschritt: Mit der neuen Technik können deutlich mehr Menschen und Gegenstände zeitgleich im Netz surfen. Eine 5G Standalone Antenne kann pro Quadratkilometer bis zu eine Millionen Menschen und Maschinen zeitgleich vernetzen. Das ist etwa zehn Mal so viel, wie bislang 5G Non-Standalone. Zudem sind hohe Bandbreiten von bis zu 700 Megabit pro Sekunde möglich. Damit lassen sich Videos oder Musik-Playlists noch schneller herunterladen.