
Frank Bonnemeier, Mitglied der Geschäftsleitung Infrafibre Networks (li.) und Manfred Maschek, Geschäftsführer BBV Deutschland, in der Alten Mälzerei. (Foto: pm)
Zweite Regionalkonferenz der BBV Deutschland in Mosbach
Mosbach. (pm) Zu ihrer zweiten Regionalkonferenz hatte die BBV Deutschland jüngst nach Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis geladen.
„Miteinander – besser vernetzt“ lautete das Motto der Veranstaltung. Rund 100 Gäste aus der regionalen und überregionalen Politik sowie Verwaltung folgten der Einladung und vor Ort den interessanten Vorträgen zum Breitbandmarkt und dem aktuellen Stand der Digitalisierung in Baden-Württemberg.
Das hochkarätig besetzte Referenten-Programm wurde eröffnet mit einem Grußwort von Niek Jan van Damme, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Infrafibre Germany – der Muttergesellschaft der BBV Deutschland.
„Wir kommen, um zu bleiben“: Dieses Credo und starke Bekenntnis zur Region und dem Neckar-Odenwald-Kreis, der von der BBV komplett privatwirtschaftlich mit einer Glasfaser-Infrastruktur ausgebaut wird, gab van Damme den Gästen gleich zu Beginn der Veranstaltung.
Landrat Dr. Achim Brötel betonte anschließend in seinem Grußwort die hohe Bedeutung der Glasfaser als wichtigen Standortfaktor: „Der Hunger nach Bandbreite ist gewaltig. Umso wichtiger ist es, dass wir uns dieser Herausforderung stellen. Künftig wird es egal sein, wo die Werkbank steht; entscheidend ist, wo die Glasfaser liegt.“
Manfred Maschek, Geschäftsführer der BBV Deutschland, und Frank Bonnemeier, Mitglied der Geschäftsleitung der Infrafibre Networks, hoben die Größenordnung der gesamten Ausbaumaßnahmen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen hervor: „Rund 350.000 Wohnungen und Betriebe werden an das Glasfasernetz angeschlossen mit Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro. Die von der BBV verantworteten Infrastrukturmaßnahmen zählen zu den umfassendsten seit dem 2. Weltkrieg.“
Als Vertreter der Landesregierung begrüßte die BBV Deutschland Ministerialdirigent Dr. Arndt Möser, Leiter der Abteilung Digitalisierung im Ministerium des Innern, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.
Dr. Möser gab einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Aktivitäten des Landes zur Digitalisierung, etwa im Programm digital.Länd oder bei den Maßnahmen zur digitalen Landesverwaltung. Dr. Möser hob hervor, dass Baden-Württemberg bereits heute zu den Ländern zähle, die am meisten kommunale Leistungen digitalisiert hätten. „Baden-Württemberg strebt danach, eine führende Rolle in der Digitalisierung einzunehmen.“ So sollen bis 2025 etwa 55.000 Beschäftigte des Landes die digitale Aktenführung E-Akte nutzen.
Einen Blick in die Praxis der digitalen Verwaltung warf Carsten Gabbert, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens StrategischBeraten. Der Digitalexperte sprach über die bereits erzielten Fortschritte, aber auch die noch existierenden Hemmnisse in den Digitalisierungsvorhaben auf kommunaler Ebene. „Kollaboration, digitale Werkzeuge, New Work – lassen Sie uns gemeinsam auf den Weg machen zur digitalen Verwaltung 4.0.“
Wie digitale Projekte im Stadtbild konkret umgesetzt werden können, zeigten anschaulich Michael Salomo, Oberbürgermeister Heidenheim, und Pia Dudel, Smart-City-Management Heidenheim, anhand der vielfältigen Aktivitäten in Heidenheim rund um die digital vernetzte Stadt.
„Smart City ist nicht allein etwas für die digitale Verwaltung, sondern ein Vorhaben, das den Alltag der Menschen bereichern möchte“, erläuterte Pia Dudel. „Ziel ist es, mit digitalen Technologien die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen.“
Die Regionalkonferenz schloss ihren offiziellen Teil mit einem spannenden Vortrag von Sebastian Krems, Geschäftsführer Latus Consulting, zum aktuellen Stand des Breitbandmarktes in Deutschland. „Ein dichtes Glasfasernetz ist die Grundlage der digitalen Gesellschaft und Grundlage für fast alle zukünftigen Dienste und Anwendungen“, fasste Krems zusammen.
„Dabei dürfen wir nicht allein in Bandbreiten denken, sondern vor allem auch in Datenvolumina, die sowohl im betrieblichen wie im privaten Umfeld immer weiter exponentiell wachsen.“ Der Berater zeigte sich zuversichtlich, dass es der Industrie gelinge, eine Ausbaugeschwindigkeit von vier Millionen Hausanschlüssen pro Jahr zu erreichen, wodurch sich ein flächendeckender Glasfaserausbau in Deutschland bis 2030 erreichen lasse.
Mit ihren Fragen an die Referenten und eigenen Diskussionsbeiträgen zeigten die Gäste ihr reges Interesse an den Inhalten der Vorträge. Viele nutzten die Gelegenheit zum Austausch mit den anderen Vertreterinnen und Vertretern der Region und brachten sich gegenseitig auf den neuesten Stand beim Glasfaserausbau im Neckar-Odenwald-Kreis.
Die gute Resonanz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Regionalkonferenz zeigte der BBV einmal mehr den Wunsch der Region nach Austausch und Vernetzung. Eine Fortsetzung des Formats ist daher geplant.
Über BBV Deutschland:
Die BBV Deutschland mit Sitz in Dreieich (Rhein-Main-Gebiet) konzentriert sich als Betreiber von Breitband-Netzen und -Diensten seit Jahren auf den komplett eigenwirtschaftlichen, förderungsfreien Glasfaserausbau in ländlichen Gebieten. Beim Ausbau kooperiert die BBV mit Landkreisen, Kommunen und Stadtwerken. Dabei bietet das Unternehmen alle Projektschritte aus einer Hand: von der Vermarktung, über die Planung und den Ausbau bis hin zum Netzbetrieb und Kundendienst. Den Kunden werden je nach Region unter der Marke toni oder BBV über die Glasfaser symmetrische Internetdienste mit bis zu 1 Gbit/s sowie Telefonie- und TV-Dienste bereitgestellt. Die Finanzierung der Projekte läuft in enger Zusammenarbeit mit Finanzpartnern und namhaften Infrastrukturfonds. Der Einstieg des Investors Infracapital mündete in die Infrafibre Germany, welche die deutschen Glasfaseraktivitäten von Infracapital unter einem Dach bündelt.