(Foto: Liane Merkle)
Großeicholzheim. (lm) Ein entspannt wirkender Hammel stand am Rand der Tanzfläche – offenbar unbeeindruckt von der Aufregung um seine Anwesenheit.
Ein Tänzer erklärte augenzwinkernd: „Der Hammel darf nicht fotografiert werden! Das Veterinäramt findet seine Anwesenheit bedenklich.“ Tatsächlich hatte jedoch ein Tierschützer eine Beschwerde beim Veterinäramt eingereicht, das daraufhin über die Gemeindeverwaltung die Empfehlung gab, ein stressresistentes Tier für den Tanz auszuwählen. Die Veranstalter folgten der Empfehlung und wählten ein zutrauliches Tier, das die Streicheleinheiten des Publikums zu genießen schien.
In der Region sind nur noch zwei Gemeinden, die diesen traditionellen Brauch pflegen, und für die Großeicholzheimer Kerwegesellschaft ist der Hammeltanz am Kerwe-Montag ein fester Bestandteil des Festes.
Pünktlich wurde der Wecker gestellt, und sieben Tanzpaare reihten sich auf. Zu den Klängen von Gitarre und Akkordeon wanderte ein Blumenstrauß von Paar zu Paar, bis der Wecker klingelte und Miri Khan und Silas Eberle den Strauß in Händen hielten. Die Tradition verlangt, dass der Partner der Gewinnerin zwei Kästen Bier spendiert – und so wird der Brauch mit Freude weitergeführt, auch 2025.