
Unser Bild zeigt Bürgermeister Markus Haas (li.) mit Bäckermeister René Wieczorek (Mitte) und seiner Mitarbeiterin F. Schwammberger. (Foto: Hofherr)
Generationswechsel in Traditionsbetrieb
Waldkatzenbach. Nach Jahrzehnten voller Einsatz verabschiedet sich Margit Münch, geb. Haas, in den Ruhestand. Ihre Bäckerei Haas war weit mehr als ein Ort zum Einkaufen – sie war Treffpunkt und Lebensmittelpunkt für viele Waldkatzenbacher:innen. Doch es gibt eine m gute Nachricht, denn der Traditionsbetrieb bleibt erhalten. Bäckermeister René Wieczorek aus Mosbach übernimmt die Bäckerei und führt sie unter dem Dach der Bäckerei Münkel Schloßau fort, zu der bereits die Filialen in Mudau und Kailbach gehören.
Ein Rückkehrer mit Herz und Handwerk
Der 28-jährige Wieczorek bringt nicht nur fachliche Qualifikation, sondern auch eine persönliche Verbindung mit, denn seine Großmutter Hildegard Brunner stammt aus Waldkatzenbach. Als sie ihm vom geplanten Ruhestand von Margit Münch erzählte, war für ihn klar – hier möchte er anknüpfen und das Handwerk mit neuen Impulsen weiterführen.
Vom Azubi zum Meister – mit Station in Irland
Sein Weg ins Bäckerhandwerk begann mit der Ausbildung bei der Bäckerei Englert in Dallau. Es folgten Stationen in verschiedenen Betrieben, darunter ein Auslandsaufenthalt in einer Bäckerei in Cork im Rahmen des Erasmus+-Programms. Im Juni 2024 bestand er die Meisterprüfung mit Auszeichnung – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Selbstständigkeit.
Familienbetrieb mit Zukunft
Unterstützt wird Wieczorek von seiner Ehefrau Jessica, die ihre Arbeit als Erzieherin aufgab, um gemeinsam mit ihm die Bäckerei zu führen. Zusammen bringen sie frischen Wind in den Betrieb und legen großen Wert auf Teamarbeit und Qualitätsbewusstsein.
Produktion in Schloßau – Ausbau geplant
Die Backwaren werden zentral in Schlossau gefertigt. Von dort aus beliefert der Betrieb nicht nur die eigenen Filialen, sondern auch Großkunden wie die Schlossklinik Waldleiningen und örtliche Vereine. Eine Erweiterung der Produktionsstätte ist bereits in Planung – inklusive eines energieeffizienten Backofens.
Nachwuchs und internationale Verstärkung
Ab September zählt das Unternehmen acht Mitarbeitende. Zwei neue Bäckerlehrlinge starten ihre Ausbildung, außerdem kommen zwei Auszubildende aus Nepal hinzu. Dieses Projekt entstand in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft und einer nepalesischen Agentur. „Ich freue mich darauf, den beiden nicht nur das Bäckerhandwerk, sondern auch den Katzenbuckel näherzubringen“, so Wieczorek.
Sortimentsentwicklung mit Feingefühl
Auch das Angebot wird weiterentwickelt: Gespräche mit einer Konditorin laufen, um künftig feine Torten und Gebäck ins Sortiment aufzunehmen. Gleichzeitig bleibt das Herzstück erhalten: Das beliebte „Katzenbuckelbrot“ wird mit leicht verfeinerter Rezeptur weitergeführt.
Qualität aus der Region
Wieczorek setzt auf ehrliches Handwerk und hochwertige, regionale Zutaten – ohne Zusatzstoffe. Mehl stammt aus der Steinemühle in Hardheim, Eier vom Hof Albrecht Trunk. „Wir backen nach dem Reinheitsgebot für Brot – das schmeckt man und spürt man“, sagt der neue Inhaber.
Herzlich empfangen
Bürgermeister Markus Haas besuchte die Filiale persönlich und überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde: „Die Bäckerei ist ein wichtiger Teil unserer Nahversorgung und trägt zur Lebensqualität bei. Ich wünsche Herrn Wieczorek viel Erfolg!“ Der junge Bäckermeister zeigte sich gerührt: „Ich spüre hier eine große Wertschätzung für unser Handwerk. Das motiviert mich sehr.“
Öffnungszeiten der Filiale Waldkatzenbach:
Montag bis Samstag: 05:30 – 12:30 Uhr, Telefon: 06284 / 358