VRN mit mehr Fahrgästen und Einnahmen
Rhein-Neckar. (pm) Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) zieht eine positive Bilanz
für das abgelaufene Jahr 2011. Gegenüber 2010 konnte eine deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen und der Einnahmen erzielt werden. Über 315 Millionen Fahrgäste fuhren 2011 mit Bussen und Bahnen. Gegenüber dem Vorjahr nutzen damit 0,7 Prozent mehr Menschen den Öffentlichen Personennahverkehr im VRN. Die Einnahmen aus Fahrausweisverkäufen erhöhten sich um rund 10 Millionen Euro im Vergleich zu 2010 auf insgesamt 259 Millionen Euro.
Dies entspricht einer prozentualen Steigerung von 4 Prozent. „Die positive Bilanz zeigt, dass unsere Verkehrsunternehmen im VRN einen guten Job gemacht haben und das sehr gute Angebot vor allem bei den Menschen in der Metropolregion Rhein-Neckar, aber auch in den ländlich geprägten Regionen angenommen wird“, erklärt Rüdiger Schmidt, Geschäftsführer der Unternehmensgesellschaft im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (URN GmbH). „Stolz sind wir auf den hohen Anteil der Zeitkarten im VRN. Damit sprechen uns die Fahrgäste ein Vertrauen aus, dem wir auch in naher Zukunft mit einem effizienten und umweltbewussten Verkehrsangebot gerecht werden möchten“, so Schmidt weiter.
Das Jahresergebnis ist geprägt von Steigerungen bei den Verkäufen und Umsätzen in den Tarifbereichen der Gelegenheitsfahrten, Tageskarten, Zeitkarten (Rhein-Neckar- und Job-Ticket, Karte ab 60) und den Schüler und Studenten-Tickets sowie der durchschnittlichen Tarifanpassung zum 1.1.2011 in Höhe von 2,8 Prozent. Aber auch Rückgänge bei den Wochen- und Jahreskarten Jedermann oder auch der Wochenkarte Ausbildung zeigten Wirkung im Gesamtergebnis.
Langfristige Kundenbindung im ÖPNV
Der VRN erfreut sich nach wie vor einer sehr hohen Kundenbindungsquote. Insgesamt waren im vergangenen Jahr wieder 91,4 Prozent der Fahrgäste im Besitz einer Zeitkarte. Grund hierfür sind vor allem die verbundweit gültigen Jahreskarten. Für das Rhein-Neckar-Ticket haben sich in 2011 insgesamt 26.732 Kunden sowie für das Job-Ticket 38.984 Kunden entschieden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies beim Rhein-Neckar-Ticket eine Steigerung von 1,23 Prozent und beim Job-Ticket eine Steigerung von 3,42 Prozent. Ende letzten Jahres im Dezember 2011 waren 59.879 Personen im Besitz einer Karte ab 60. Dies sind 928 Personen (+1,57 Prozent) mehr.
Zuwächse beim Gelegenheitsverkehr
Eine positive Entwicklung konnte sowohl beim Einzelfahrschein für Erwachsene als auch bei Tickets mit BahnCard Ermäßigung (BCTicket) festgestellt werden. Beim Einzelfahrschein für Erwachsene stiegen die Fahrgastzahlen um 2,77 Prozent und bei den Einnahmen um 3,21 Prozent. Beim BC-Ticket stiegen die Fahrgastzahlen um 8,38 Prozent und die Einnahmen um 10,66 Prozent. Inhaber einer BahnCard der Deutschen Bahn (25, 50 oder 100) haben die Möglichkeit, ein BC-Ticket zu erwerben. Es gilt ein um circa 25 Prozent geminderter Fahrpreis.
Bei den Tageskartenangeboten (Ticket 24, Ticket 24 PLUS und 3-Tageskarte) reduzieren sich die Fahrgastzahlen insgesamt um 1,05 Prozent. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf einen Nachfragerückgang beim Ticket 24 in den Preisstufen 4 bis 7 zurück zu führen.
Ausbildungsverkehr stabil – Semester-Tickets nehmen zu
Im Vergleich der Dezemberwerte der Jahre 2010 und 2011 verzeichnen die Fahrgastzahlen insgesamt einen leichten Zuwachs von 0,31 Prozent. Die Anzahl der Kunden, die im Besitz einer Wochenkarte Ausbildung waren, ging um 7,48 Prozent und die Anzahl der Kunden, die im Besitz einer Jahreskarte Ausbildung waren, um 0,97 Prozent zurück. Dagegen nutzen deutlich mehr Fahrgäste das Angebot der Monatskarten Ausbildung (+29,17 Prozent).
Im Besitz des MAXX-Tickets waren 162.117 Kunden (+0,71 Prozent), die der Kunden mit einer Ausbildungsjahreskarte Westpfalz 26.154 (-1,73 Prozent). Beim SuperMAXX-Ticket ist die Anzahl auf 3.325 Tickets und damit um 1,54 Prozent gesunken. Beim Semester-Ticket sind die Fahrgastzahlen um 2,70 Prozent gestiegen. Im letzten Jahr wurden insgesamt 73.656 Tickets (jeweils 6 Monate gültig) verkauft. Da der Anstieg hauptsächlich im zweiten Halbjahr zu verzeichnen war, kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass sich die Schulreform (Abitur nach dem 12. Schuljahr in Bayern seit Sommer 2011, im Saarland seit 2009 sowie die Ganztagsschulen in Rheinland-Pfalz) im VRN bemerkbar macht. Beim Anschluss-Semester-Ticket konnte mit 3,45 Prozent wieder ein kräftiger Zuwachs verzeichnet werden. Insgesamt nutzten 11.582 Karteninhaber dieses Angebot. Eine positive Entwicklung gab es auch beim Semester-Ticket plus Westpfalz. Hier stieg die Zahl der verkauften Tickets um 6,12 Prozent auf nunmehr 12.332 Studierende.
Ausblick
Das Jahresergebnis 2011 deckt sich mit dem Ausblick für die Zukunft. Die Einnahmen und Fahrgastzahlen werden sich weiter stabilisieren. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich der demografische Wandel vor allem im Ausbildungsverkehr bemerkbar macht. Erfreulich ist die Entwicklung des Semester-Tickets im vergangenen Jahr, die wohl in erster Linie auf den doppelten Abiturjahrgang in Bayern und die Aussetzung der Wehrpflicht zurück zu führen ist. Ab diesem Sommer 2012 wird es in Baden-Württemberg einen doppelten Abiturjahrgang geben, was für sinkende Schülerzahlen sorgen wird. „Wir hoffen, dass uns die MAXX-Ticket-Kunden im Anschluss an ihre Schulzeit im Ausbildungsverkehr bzw. bei den Semester-Tickets treu bleiben und die Vorteile des ÖPNV im VRN zu schätzen wissen“, so Rüdiger Schmidt.
315 Millionen Fahrgäste waren im vergangene Jahr im VRN unterwegs. (Foto: VRN)