von Liane Merkle
Herbert Münkel mit den Nachwuchsmusikanten.
Schloßau. Lautstarker Applaus und Zugaberufe zeigten deutlich, dass die Breitenbrunner Volksmusiker, die Herbert Münkel als Gastkapelle zum traditionellen Osterkonzert der Schloßauer Musikanten eingeladen hatte, ein echte Überraschung dargestellt hatten. Der relativ kleine Musikverein überzeugte in seinem Programmteil durch versierte Solisten „vom alten Schlag“ und durch den trockenen Wortwitz von Holger Friedrich als Dirigent, Vorsitzender und Moderator in Personalunion.
Dem vorausgegangen war der nicht minder begeisternde Part der Gastgeber in der ausnahmsweise sehr gut gefüllten Schulturnhalle und – ebenfalls wohl als Ausnahme gedachten – Stabführung von Herbert Münkel, der zu Recht seinem Stolz über das Können „seiner“ Musikanten und Zöglinge sowie der Freude über die gute Resonanz des Konzerts Ausdruck gab.
Denn die engagierte Jugendarbeit, die Schloßau auch in Kooperation mit den Musikschulen Scheuermann und Buchen durchführt, zeigt gute Früchte. Zumindest war der Auftakt der 12 Nachwuchstalente unter Dirigent Herbert Münkel und der gekonnten Moderation von Sina Gornik ein echter „Hinhörer“, trotz Titel wie „Aller Anfang ist schwer“.
Es schmiss sie „musikalisch nicht aus der Kurve“ und der Lohn des lang anhaltenden Beifalls war sehr verdient und ebnete der Stammkapelle den Start ihres anspruchsvollen Programms, wobei Sandra Mechler wieder einmal ihr Talent als charmante Conférencieuse unter Beweis, als sie die einzelnen Titel kurzweilig vorstellte.
Die geehrten Musiker mit Herbert Münkel (li.) und Bürgermeister Dr. Norbert Rippeberger. (Foto: Liane Merkle)
Nach dem Eröffnungsmarsch „Gruß an Kiel“ erwartete das interessierte Publikum ein Spaziergang durch die wundervolle Welt der Operetten und Opern, die Thorsten Reinau unter dem Titel „Meister der Ouvertüren“ zusammengestellt und bearbeitet hatte. Mit dem anschließenden „Csárdás“ von Vittorio Monti (Bearb. Kurt Sorbon) konnte Klarinettensolist Manuel Röchner sein Können unter Beweis stellen und schlagartig einen ganzen Saal voller Fans für sich verbuchen bevor die Schloßauer Musikanten ihr Publikum mit einem Medley russischer Melodien auf eine Reise „Wo die Wolga fließt“ entführten.
Großes Können verlangten den Musikern und Musikerinnen auch die „Großen Werke der Romantik“ nach einer Zusammenstellung von dem schon einmal erwähnten Thorsten Reinau ab mit Stücken wie „Capriccio Italien“, „Ungarischer Tanz Nr. 5 und 6“ von Johannes Brahms, „Die Moldau“ oder „Les Préludes und L’Arlesienne“.
Ein Stück das wirklich würdig war Ehrungen verdienter Musiker und einer Musikerin zu umrahmen. Herbert Münkel dankte Sandra Mechler, Sebastian Benig, Manuel Röchner und Robin Prokisch im Beisein von Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger, zahlreicher Ortsvorsteher, Ortschafts- und Gemeinderäten sowie Hausherrin und Rektorin Sophie Klopsch für zehn Jahre engagierten musikalischen und organisatorischen Einsatz zum Wohle der Schloßauer Musikanten.
Diesen Dank unterstrich die Kapelle mit dem abschließenden „Florentiner Marsch“, den Julius Fucik als „La Rosa di Toscana“ im Dezember 1907 fertig gestellt hatte. Mit einem Dank an alle, die vor, auf und hinter der Bühne zum Gelingen des Osterkonzerts beigetragen hatten, lud 1. Vorsitzender Herbert Münkel die Anwesenden noch zum gemütlichen Beisammensein ein.
Die Stammkapelle des MV Schloßau unter der Leitung von Herbert Münkel. (Foto: Liane Merkle)