Mosbach: Pein oder Peinlichkeit

Gespräch zu Häuslicher Gewalt – MdB Dr. Dorothee Schlegel (SPD) in der Polizeidienststelle Mosbach

Mosbach. (pm) „Erst wenn wir die Realität erkennen und anerkennen, können wir an der aktuellen Situation etwas ändern“, so Dr. Dorothee Schlegel bei ihrem Besuch in der Polizeidienststelle Mosbach.

Als Familien- und Frauenpolitikerin ist es eines ihrer vordringlichsten Gesprächsanliegen, in Erfahrung zu bringen, wie Häusliche Gewalt im ländlich geprägten Neckar-Odenwald-Kreis von der Polizei vor Ort eingeschätzt und wie damit umgegangen wird. Jürgen Helfrich, Leiter des Polizeireviers, gab einen Überblick über die Situation zur Häuslichen Gewalt aus Sicht der Polizei. Dabei betonte er, dass vor Ort bei Begleiterscheinungen wie Gewalt, Alkoholmissbrauch, Vermüllung und Kindswohlgefährdung sehr genau hingeschaut werde, um die Lage in den Familien insgesamt besser einschätzen zu können. Andrea Hartmann, Leiterin des Kriminalkommissariats, konstatierte, dass die Polizei umgehend eingreife, wenn sich Opfer meldeten. Allerdings bestehe bei den Betroffenen oft eine hohe Hemmschwelle zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten. Es sei für die Opfer sehr häufig ein Abwägen zwischen Pein, Peinlichkeit und Scham.

Häusliche Gewalt ist kein Kavaliersdelikt. Ihr muss mit allem Nachdruck nachgegangen werden. Denn es geht um Menschen, die Opfer geworden sind. Deshalb gibt es enge Kooperationen vor allem mit dem Landratsamt, insbesondere dem Jugend- und Sozialamt, sowie dem Frauen- und Kinderschutzhaus. Dr. Schlegel bekräftigte die Notwendigkeit, an der Einrichtung von Schutzhäusern festzuhalten.

Bezüglich der Problematik im Bereich des Stalkings ist die Mosbacher Polizei dank frühzeitiger Schulungen seit langem gut aufgestellt. Bewährt hat sich dabei der Platzverweis, die „Rote Karte gegen häusliche Gewalt“. Das Aussprechen von Platzverweisen hat zur Abnahme der Belegung des Frauen- und Kinderschutzhauses geführt. Polizeioberrat Helfrich betonte jedoch, dass dieses Haus insbesondere nachts, an Wochenenden und Ferienzeiten ein erster wichtiger Ort sei, an dem die Betroffenen Schutz fänden, um dann während der folgenden Tage in Ruhe weitere Schritte zu überlegen.

Polizeihauptkommissar Broßmann und Polizeihauptkommissar Stich hielten fest, dass die Polizei zunehmend soziale Aufgaben übernehmen müsse, da die Polizei, sehr häufig gerade dann gerufen werde, wenn Menschen in einer schwierigen Situation nicht wüssten, wo sie sich hinwenden sollen. Bei Erziehungsproblemen, Krisen und Krankheitsfällen werden sie gerufen.

Die Personalsituation am Standort Mosbach wurde ebenso thematisiert wie die hohen Aufklärungsquoten. Ein wichtiger Faktor in der Polizeiarbeit bleibe die Präsenz vor Ort. Diese Präsenz vermittle der Bevölkerung ein Sicherheitsgefühl, so Hauptkommissar Broßmann.

Ein letzter Themenschwerpunkt war die Nachwuchsgewinnung für die Polizeiarbeit. Sowohl männliche als auch weibliche Interessenten sind gefragt und herzlich eingeladen, sich bei der Polizei über Berufs- und Praktikumsmöglichkeiten zu informieren.

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Unser Bild zeigt von links: Polizeihauptkommissar Broßmann; Polizeihauptkommissar Stich, Polizeihauptkommissar; Andrea Hartmann, Leiterin des Kriminalkommissariats Mosbach; MdB Dr. Dorothee Schlegel, Polizeioberrat Jürgen Helfrich,  Leiter des Polizeireviers Mosbach. (Foto: pm)

 

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