Ausrangierte Computer zum Spracherwerb


Deniz, Fatima und die anderen Kinder der VKL-Klasse an der Grundschule Hainstadt lernen mit ihrem Lehrer Klaus Zapf gerne mit dem speziellen Sprachprogramm, das ihnen im Rahmen einer ehrenamtlich initiierten Gemeinschaftsaktion genauso zur Verfügung steht wie Jugendlichen an der Zentralgewerbeschule und Kindern mit Migrationshintergrund in Götzingen. (Foto: pm)
Buchen. Oft sind es viele kleine Schritte, die letztlich zum Erfolg führen. Einer dieser kleinen Schritte hin zum großen Ziel „Integration“ war die Bestückung von zwölf älteren Computern, die eigentlich zum Ersatz anstanden, mit einer speziellen Sprachsoftware. An diesen Geräten lernen nun Kinder mit Migrationshintergrund in der speziell eingerichteten Vorbereitungsklasse (VKL) in der Grundschule Hainstadt, Jugendliche in der Klasse „Vorbereitungsjahr Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse“ (VABO) an der Zentralgewerbeschule Buchen und Familien in Götzingen.

Am Anfang stand eine Idee von Helga Ritter, früher Schulleiterin an der Grundschule Bödigheim/Waldhausen und heute Schulrätin am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung in Bad Mergentheim. Sie wollte die dort ausgemusterten Computer weiter nutzen und hatte auch schon ganz konkrete Vorstellungen: Festplatte loschen, ein ganz bestimmtes Sprachprogramm aufspielen und die Geräte dann nicht deutschsprachigen Kindern und Jugendlichen ausschließlich zum Spracherwerb zur Verfügung zu stellen.

Mitstreiter fand sie bei der Stadtverwaltung Buchen und in der Zentralgewerbeschule. Die Software wurde im Rathaus bestellt und Fachinformatiker im zweiten Lehrjahr machten mit ihrem Lehrer Holger Repp die Rechner fit im Rahmen ihrer Ausbildung. Michael Link war für die weitere, durchaus aufwändige Koordination zuständig.

In der Folge fand durch Helga Ritter eine Schulung von Lehrkräften und Freiwilligen statt, um sich mit dem Programm vertraut zu machen. Und jetzt endlich stehen die Computer an drei Standorten, wo sie ihrem Zweck entsprechend genutzt werden. Die Resonanz ist gut; die Kinder in der Hainstadter Grundschule, die auf ganz unterschiedlichem Wissensstand sind, arbeiten gern an den Geräten und finden sich – so ihr Lehrer Klaus Zapf – auch sehr schnell zurecht mit der kindgerechten Aufmachung, die viele Bilder aus dem täglichen Leben nutzt. Ähnlich positiv sind die Rückmeldungen aus der Zentralgewerbeschule und vom Götzinger Asylkreis. Dort lernen auch die Eltern mit und nicht selten sehr schnell von ihren Kindern.

Dass dieses Projekt letztlich auf Antrag der Stadtverwaltung vom Förderprogramm des Landes „Gemeinsam in Vielfalt“ über das Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis mit 3.320,- Euro bezuschusst wurde, womit die Kosten der Software annähernd gedeckt werden konnten, war letztlich das i-Tüpfelchen auf einer gelungenen Gemeinschaftsaktion.

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