Zweimal 95. Geburtstag im AWO Seniorenwohnen
Erika Eisenhuth (links) und Hilda Zimmermann mit Hausleiterin Christa Stumpf und AWO Geschäftsführer Peter Maurus vor dem Bild der AWO-Gründerin Marie Juchacz. (Foto: pm)
(pm) Zwei Bewohnerinnen des AWO Seniorenwohnens in Diedesheim feiern in diesen Tagen ihren 95. Geburtstag. Die beiden Damen beweisen, dass es möglich ist, im Alter in den eigenen vier Wänden zu leben und dabei die Vorzüge der Gemeinschaft zu genießen.
Erika Eisenhuth und Hilda Zimmermann lernten sich im AWO Seniorenwohnen in der Alten Brückenstraße kennen. Ihr Leben verlief ganz unterschiedlich: Erika Eisenhuth kam 1945 aus dem Sudetenland in den Neckar-Odenwald-Kreis, baute sich mit ihrem Mann eine neue Existenz auf und konnte noch das 60-jährige Ehejubiläum feiern. Zu diesem Zeitpunkt waren sie und ihr Ehemann schon längst ins AWO Seniorenwohnen eingezogen. Den aktiven und reisebegeisterten Obrigheimern gefiel das neue Haus, das eine Investorengruppe 1999 in Diedesheim auf AWO-Initiative gebaut hatte. „Wir wären im Alter im eigenen Haus mit zwei Wohnungen völlig überfordert gewesen“, sagt sie. „Hier komme ich mit dem Aufzug in die erste Etage, kann gut mit meinem Rollator in die Wohnung und auch wieder hinaus. Es gibt viele schöne Anregungen wie das Gedächtnistraining, die Gymnastik und das Sommerfest auf der Terrasse. Ich bin für mich, wenn ich allein sein will und habe auch die Möglichkeit, bekannte Menschen zu treffen.“
Die zweite Jubilarin feiert nur zwei Tage später ihren 95. Geburtstag. Hilda Zimmermann ist eine echte Neckarelzerin. Nach einem Unfall und der anschließenden Hüftoperation war alleine wohnen keine Option mehr. „Die Kinder haben meinen Einzug in die Wege geleitet“, sagt sie. „Hier wohnen einige Bekannte, gleichzeitig sind die Kinder in der Nähe. Leider schaffe ich das Kochen nicht mehr selbst. Aber auch dafür gibt es eine Lösung, denn ich kann in der Begegnungsstätte am Mittagstisch teilnehmen. Ich bin gut versorgt und sehr zufrieden.“
„Erklärtes Ziel der AWO-Seniorenwohnanlage ist, dass Menschen so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt im häuslichen Umfeld leben“, sagt Peter Maurus, Geschäftsführer der AWO Neckar-Odenwald. Senioren ab 60 Jahre können in der AWO Seniorenwohnanlage eine von 46 modernen Wohnungen mieten und zusätzliche Serviceleistungen in Anspruch nehmen. Diese reichen vom gemeinsamen Mittagstisch über hauswirtschaftlicher Hilfe bis zur Begleitung bei Arztbesuchen. Die AWO-Sozialstation ist außerdem im Haus und unterstützt die Senioren im Pflegefall. „Auf diese Weise bleiben viele Bewohner bis an ihr Lebensende in der eigenen Wohnung hier in der Wohnanlage, ohne in eine Pflegeeinrichtung umziehen zu müssen“, sagt Peter Maurus.
Erika Eisenhuth und Hilda Zimmermann kommen derzeit gut mit etwas Unterstützung durch ihren Pflegedienst zurecht. Sehr anregend empfinden sie das hauseigene Programm mit Aktivitäten wie Spielenachmittagen, Gottesdiensten und Feiern, aber auch die alltäglichen Begegnungen und netten Gespräche mit Nachbarn. Besonders wichtig sind die täglichen Rundgänge der Hausleiterin Christa Stumpf bei allen Bewohnern. „Diese Form der direkten Kommunikation mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern hilft uns dabei, die Belange, Sorgen und Nöte der Bewohner im Blick zu haben“, erläutert Christa Stumpf.