Schleusen in Mannheim-Feudenheim, Heidelberg und Rockenau mussten außer Betrieb gehen
Auch der Eisbrecher Plittersdorf konnte nicht verhindern, dass die Schifffahrt eingestellt werden musste.. (Foto: WSA)
Neckar. (pm) „Gestern Abend gegen 19.30 Uhr mussten die Schleusen an den Stauanlagen in Feudenheim, Heidelberg und Rockenau aufgrund der Eissituation den Betrieb einstellen“ erläutert Jochen Bode, Leiter des „Krisenstabes Eis“ im Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg die aktuelle Situation am unteren Neckar. „Wir haben entschieden, dass wird die Schleusenanlagen nicht weiter der extremen Beanspruchungen durch Temperatur und Eis aussetzten können. Die Gefahr, dass Anlagen aufgrund der Belastungen dauerhaft zu Schaden kommen, ist zu groß“, begründet Bode die Außerbetriebnahme von Schleusenanlagen.
Im Abschnitt zwischen Mannheim und dem Hafen Heilbronn befinden sich derzeit rd. 32 Frachtschiffe. 11 Frachter liegen zwischen Mannheim und Rockenau fest. Oberhalb der Schleuse Rockenau können die Schiffe noch bis zum Hafen Heilbronn fahren.
An der Eingangsschleuse in Feudenheim stauen sich immer mehr Frachter, die Fracht für die Neckarhäfen in Heilbronn, Stuttgart und Plochingen haben.
Heute wurde mit den Eisbrechern MB „Worms“ und MB „Plittersdorf“ im Bereich von Ladenburg bis Heidelberg im Oberwasser der Wehre Eis aufgebrochen. Die „Maxau“ wurde nach Hirschhorn verlegt, wo sie morgen die Eisdecke vor dem Wehr frei brechen soll. Heute gegen 22.00 Uhr wird das MB „Brohl“ aus Bingen in Feudenheim erwartet. Der Eisbrecher soll dann mit einer „Notschleusung“ in Feudenheim nach oben gebracht werden. Alle vier Schiffe sind für den Einsatz im Eis bis zu 20 cm Dicke konzipiert.
Die Schwimmgreifer „Milan“, „Reiher“ wurden an den Wehren in Wieblingen und Neckarsteinach eingesetzt. Der Schwimmgreifer Pelikan wurde nach Neckarzimmern verlegt. Diese Mehrzweckschiffe können Eisdicken bis 10 cm brechen. Das Schubboot „Müller III“ hat heute im Kanalhafen Heilbronn und am Wehr in Neckarsulm gearbeitet.
Die Arbeits- und Aufsichtboote des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg können nur noch bedingt die Eisbrecharbeiten unterstützen, da diese bei 5 cm Eisdicke an ihre Grenzen stoßen.
Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Jörg Huber, erklärt: „Ich gehe davon aus, dass die ausgefallenen Schleusen in den nächsten Tagen nicht wieder in Betrieb gehen. Dazu sind die technischen Probleme aufgrund der Eisbildung zu groß. Die Eisbrecher werden sich deshalb am Wochenende auf die Wehre konzentrieren und dort im Oberwasser möglichst viel Eis aufbrechen und über die Wehre abführen“.
Vor den Wehren haben sich durch Eisversatz Eisdicken bis zu 20 – 25 cm aufgetürmt. In den Schleusenvorhäfen und Seitenkanälen hat das Eis eine Dicke bis zu 4 cm. Die Wassertemperaturen liegen bei 0 Grad Celsius.
Treibeis bei Heidelberg. (Foto: WSA)