MdL Peter Hauk (re.) besucht die Baulandschule in Hettingen, wo er im Gespräch mit Rektor Hans-Eberhard Müller die Probleme der Schulen im ländlichen Raum kennen lernt. (Foto: pm)
Hettingen. (pm) Der Neckar-Odenwälder Abgeordnete und Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Peter Hauk MdL besuchte jüngst die Baulandschule in Hettingen. „Ich würde einfach gerne wissen, wie es bei Ihnen vor Ort aussieht, wo Probleme auftreten oder wo es gut läuft“, erklärte Hauk sein Anliegen.
„Die Eltern sind maßgeblich auf die Empfehlungen der Lehrerinnen und Lehrer eingegangen“, sagte Schulleiter Hans-Eberhard Müller auf die Frage Hauks nach dem Übergangsverhalten der Schülerinnen und Schüler nach dem Wegfall der Grundschulempfehlung. Das A und O sei jedoch eine gute und offene Beratung der Eltern seitens der Lehrerschaft nach Ende der vierten Klasse.
„Die Gesellschaft verändert sich. Da muss sich auch die Schullandschaft und die Akteure darin entsprechend weiterentwickeln“, sagte Müller. Als Schulmodell der Zukunft betrachteten Hauk und Müller zusehends die Verbundschule, in der bestehende Schulen in enger Kooperation miteinander arbeiten und so Synergien entstehen. Dort sei insbesondere ausdifferenzierter und auf die besonderen Bedürfnisse des einzelnen Schülers einzugehen. Besonders biete sich dieses Modell bei Schulen an, die räumlich nahe beieinander lägen. „Die Kultusministerin hat auf unsere Nachfrage bestätigt, weiterhin die Einrichtung von Verbundschulen zu genehmigen, nachdem dies ja zu Amtsantritt kategorisch abgelehnt wurde. Hier haben wir eine Bewegung ihrerseits erreicht“, stellte Hauk dar.
Hauk befragte Müller auch zu konkreten pädagogischen Einschätzungen, wie etwa nach der Mindestgröße einer Klasse für einen funktionierenden Unterricht. Müller nannte die im Schulgesetz verankerte Zahl von 16 Schülerinnen und Schülern als guten Richtwert. „Bei weniger Schülern ist die Belastung für den Einzelnen einfach zu groß“, so Müller.
Hauk befragte den Schulleiter auch zur aktuellen Lehrerversorgung. „Die Pflichtversorgung ist gewährleistet. Allerdings sollte generell über eine Reformierung des Lehrereinstellungsverfahrens nachgedacht werden. Derzeit können wir nicht flexibel genug auf Krankheitsfälle reagieren und müssen lange Zeiträume mit unseren vorhandenen Bordmitteln überbrücken“, erklärte Müller. Zudem habe es den Effekt, dass viele gut ausgebildete junge Lehrerinnen und Lehrer in andere Bundesländer abwanderten.
Hauk kritisierte in dem Zusammenhang die von der grün-roten Landesregierung zahlreich begonnenen Baustellen in der Bildungspolitik: „Sie haben die Parallelität von G8 und G9 eingeführt, die Gemeinschaftsschule als stark bevorteiltes Projekt gestartet und die Ganztagesbetreuung muss jetzt ausschließlich durch Lehrkräfte erfolgen. Das verschlingt enorme pädagogische und finanzielle Ressourcen und führt letztendlich zu großem Chaos.“ Deshalb habe die CDU-Landtagsfraktion einen regionalen Schulentwicklungsplan von der Bildungsministerin eingefordert. Nur so könne von allen Seiten Planungssicherheit entstehen. „Mit der Ankündigung, als Mindestgröße 40 Schülerinnen und Schüler in der Eingangsklasse zu haben, wird es viele Schulstandorte bei uns im ländlichen Raum hart treffen“, stellte Hauk fest.